Chronik

Frauenhäuser fordern mehr Schutz für Frauen

Die Bluttat von Engerwitzdorf reiht sich in unzählige Gewalttaten im heurigen Jahr von Männern gegenüber Frauen ein. Die autonomen Frauenhäuser fordern, der steigenden Gewalt gegenzusteuern.

22 sogenannte Femizide hat es im heurigen Jahr in ganz Österreich gegeben. 22 Tötungsfälle, in denen Männer Frauen getötet haben. Auch bei der Bluttat in Engerwitzdorf ist mit dem 23-jährigen ein Mann äußerst brutal gegen seine 21-jährige Freundin losgegangen: Das Opfer sprach gegenüber der Staatsanwaltschaft von Faustschlägen und bis zu 40 Messerstichen in den Rücken, ausgelöst durch einen Beziehungsstreit. Sie konnte sich gerade noch befreien.

„Gewalt meist vor einer Trennung“

Laut Maria Rösslhumer von den autonomen Frauenhäusern kommt es meist zu Gewalt, wenn eine Trennung ansteht: „Wenn sich Frauen ernsthaft trennen oder trennen wollen, dann eskaliert es, und dann verlieren die Männer oft den Boden unter den Füßen und sehen oft nur mehr rot. Sie können diesen Macht- und Kontrollverlust nicht ertragen.“

Gewalthandlungen zu verhindern sei schwierig, denn selten kündigen sie sich konkret at, so Rösslhumer: „Man kann nicht in jedes Wohnzimmer schauen, aber wichtig wäre, dass der Staat mehr in die Sicherheit von Frauen investiert. Es müsste die Gemeinwesenarbeit viel mehr ausgebaut werden. Da geht es um die Sensibilisierung der Nachbarschaft, dass Zivilcourage bei häuslicher Gewalt ausgeübt wird.“

Fünf Frauenhäuser in Oberösterreich

Wenn es gar nicht mehr weitergeht, können Frauenhäuser Schutz bieten. In Oberösterreich gibt es fünf, in Linz, Ried im Innkreis, Steyr, Vöcklabruck und Wels. Das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich appelliert, dass sensibler auf Gewaltandrohungen reagiert wird.