Mordversuch Engerwitzdorf
Team Fotokerschi
Team Fotokerschi
Chronik

Opfer nach Messerattacke befragt

Nach der Bluttat in Engerwitzdorf (Bezirk Urfahr-Umgebung) konnte das Opfer von den Ermittlern befragt werden. Die 21-Jährige überlebte die Messerattacke ihres 23-jährigen Freundes wie berichtet schwer verletzt. Gegenüber den Ermittlern sagte das Opfer, dass der 23-Jährige betrunken war.

Dann sei es zu einem Streit gekommen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Reinhard Steiner: „Im Zuge dieses Streites hat der Täter das Opfer zunächst mit Faustschlägen attackiert. Das Opfer kam dann auf dem Boden am Bauch zu liegen. In weiterer Folge hat der Täter mit einem Küchenmesser unzählige Male, laut Opfer, auf den Rückenbereich eingestochen.“

Bis zu 40-mal zugestochen

Laut dem Krankenhaus dürften es bis zu 40 Stiche gewesen sein, laut Staatsanwaltschaft stach der 23-jährige zweimal so tief zu, dass er bis in die Lunge der Frau mit dem Messer vordrang: „In weiterer Folge soll das Opfer dann in das Badezimmer verbracht worden sein. Dann soll der Täter an mehreren Stellen des Wohnhauses Brandherde gelegt haben. Die Brandermittlungen deuten darauf hin, dass er hierzu Benzin verwendet hat.“

Die 21-Jährige konnte aus dem Badezimmer flüchten und sprang auf ein Vordach, dabei dürfte sie sich einen Bruch an einem Bein oder Knöchel zugezogen haben. Die Frau wird weiterhin im Spital behandelt. Der 23-jährige warf sich – wie berichtet – vor ein eintreffendes Feuerwehrauto und erlitt tödliche Verletzungen. Seine Leiche wird noch obduziert.

Im Neuromed-Campus in Behandlung

Laut Staatsanwaltschaft litt er an einer Persönlichkeitsstörung, er war im Neuromed-Campus in Behandlung. Der Feuerwehrmann, der das Auto fuhr, konnte noch nicht befragt werden, gegen ihn wird jedoch ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Laut Staatsanwaltschaft sei dies ein Routineverfahren. Die Tatwaffe, das Küchenmesser, konnte noch nicht gefunden werden.

Großcousine des Opfers erlitt Rauchgasvergiftung

Die 53-jährige Großcousine des Opfers, die ebenfalls in dem Haus wohnt, wurde von Feuerwehrleuten gerettet, sie liegt mit einer Rauchgasvergiftung in einem Spital und konnte noch nicht befragt werden. Laut Staatsanwaltschaft steht fest, sie hätte sich nicht selbst aus dem brennenden Haus befreien können.

„Täter bereits längere Zeit instabil“

Für den Polizeipsychologen Barnabas Strutz deutet vieles auf eine instabile Persönlichkeit bei dem mutmaßlichen Täter hin. Er sagt über die Tat: "Aus meiner Sicht deutet sehr viel darauf hin, dass die Täterpersönlichkeit schon längere Zeit instabil gewesen sein muss. Depressive Männer, aber auch selbstgefährdete können immer auch aggressive Taten setzen. Das heißt, ein depressiver Mensch kann genauso wie ein aggressiver Mensch immer wieder zu solchen Taten neigen, wenn viel Stress zusammenkommt. Bei Menschen, die zu solchen Taten neigen, ist meistens auch die Kränkung sehr stark erhöht. Sie sind nicht gewöhnt, Frustrationen auszuhalten, fühlen sich sehr schnell persönlich gekränkt und neigen dann auch zu Übergriffen. Oft liegen narzisstische Komponenten vor, wo Menschen wenig Selbstwert haben und daraus resultierend es nicht ertragen, wenn sie bestätigt bekommen, dass sie irgendetwas nicht schaffen oder nicht erhalten können. Leider reagieren diese Menschen dann oft so dramatisch.“