Als er eine Gämse sah, folgte er ihr ins weglose, felsige Gelände, um das Tier genauer zu beobachten. Als es dunkel geworden war, saß er in einer Felswand fest. Ein Notarzthubschrauber flog den leicht Verletzten am Dienstag bei Tagesanbruch ins Tal.
Um Mitternacht Freundin angerufen
Obwohl es schon finster wurde, versuchte der Franzose, der trittsicheren Gämse in dem steilen Terrain nachzusteigen. In der Dunkelheit konnte er weder die Gämse mehr sehen, noch aus der Felswand auf- oder absteigen. Er suchte sich einen sicheren Platz, wo er ohne Hilfe die kalte Nacht überstehen wollte. Um Mitternacht rief er per Handy seine Freundin an, die sich in Salzburg aufhielt, und schilderte seine missliche Lage im Salzkammergut. Die 29-jährige Französin alarmierte die Polizei.
Nachtflugtauglicher Hubschrauber konnte Mann orten
Ein Hubschrauber, der nachtflugtauglich war, konnte den Mann rasch orten. Eine Rettung aus der Felswand war in der Dunkelheit jedoch nicht möglich. Bergretter und ein Alpinpolizist stiegen zu dem Franzosen auf. Eine bodengebundene Rettung aus dem weglosen, felsdurchsetzten Gelände sei für die Einsatzkräfte jedoch zu gefährlich gewesen, informierte die Landespolizeidirektion Oberösterreich.
Die Rettungskräfte riefen dem Mann zu, dass er in der Nacht in der Wand ausharren müsse und bei Tageslicht geborgen werde. Sie blieben bis dahin in Rufweite des Franzosen. Der Einsatz wurde um 7.30 Uhr beendet. Laut Polizei war die Tourenplanung und die Ausrüstung des 26-Jährigen nicht ausreichend.