Um die Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung zu erhöhen, sollen nämlich Computeralgorithmen bei der Auswahl der richtigen Embryonen helfen. Allein im Kinderwunschzentrum des Kepler-Universitätsklinikums in Linz werden jährlich 400 bis 500 künstliche Befruchtungen durchgeführt. Vereinfacht gesagt, werden dabei Ei- und Samenzellen außerhalb des Körpers vereinigt. Die Embryonen wachsen im Brutkasten heran und werden dann in die Gebärmutter eingesetzt.

Das Ziel ist, möglichst gesunde Embryonen für diesen Transfer auszusuchen, was nach international festgelegten Kriterien getan werde, so Omar Sherbl, Oberarzt im Kinderwunschzentrum: „Man schaut auf die Zellmasse, auf die Qualität und auf Auffälligkeiten im Embryo, um die Beurteilung festzulegen.“
Software übernimmt Kategorisierung der Bilder
Um diese Auswahl zu erleichtern, kommt nun die künstliche Intelligenz ins Spiel. Mitarbeiter des Software Competence Centers Hagenberg tüfteln daran, Algorithmen zu finden, die selbstständig eine Kategorisierung anhand der Bilder vornehmen. AI soll also den Arzt unterstützen, so der Projektverantwortliche Lukas Fischer und so Zeit sparen: „Der Arzt muss nicht Tausende von Bildern durchsehen, sondern kann sich auf die Bilder konzentrieren, die eine hohe Wahrscheinlichkeit haben.“
Andererseits könne man damit auch – hoffentlich – die Wartezeiten für eine erfolgreiche Befruchtung verringern, meint Fischer. Die Forscher hoffen so, die Anzahl der nicht erfolgreichen Versuche – und so auch die Belastung der Frauen- zu verringern.