Mitten in Ohlsdorf gibt es einen Hofladen und einen Selbstbedienungsshop. Beides betreibt ein Gemüsebauer, der seine Waren fast zur Gänze direkt vermarktet. Während der Lockdowns sind seine Geschäfte regelrecht gestürmt worden, wie der Ohlsdorfer Gemüsebauer Michael Kirchgatterer sagt: „Über den Sommer heuer ist das wieder bisserl eingebrochen. Aber der Trend geht unaufhaltsam in unsere Richtung Direktvermarktung. Da hat uns Corona einen richtigen Schub gegeben.“
Arbeiten ohne Konkurrenzdenken zusammen
Diesen Schub will man jetzt nutzen. In seinen Läden findet man auch Produkte von anderen Landwirten aus der Region. Carina Pühringer, die Obfrau des Vereins „Ohlsdorf Ab Hof“, zu dem sich neun landwirtschaftliche Betriebe zusammenschlossen haben, sagt: „Man muss es den Kunden so einfach wie möglich machen, dass sie regionale Produkte einkaufen können. Darum haben wir gesagt, dass wir ohne Konkurrenzdenken zusammenarbeiten und den Kunden wirklich eine Alternative zum Supermarkt anzubieten.“
Bauernmarkt, ab Hof und Webshop
Carina Pühringer und ihr Mann Roland bewirtschaften einen Rinderhof in Ohlsdorf mit 45 Stück Wagyurindern. Das Fleisch der japanischen Rinderrasse verkaufen sie in ihrem eigenen kleinen Hofladen, auf Bauernmärkten und in den Selbstbedienungsläden des Gemüsebauers. Vor einigen Monaten haben sie etwa 10.000 Euro in den Aufbau eines Webshops gesteckt. Noch ist der Verkauf über die unterschiedlichen Plattformen ausgeglichen, so der Wagyu-Bauer Roland Pühringer: „Wir haben ein Drittel Umsatz am Bauernmarkt, ein Drittel ab Hof und ein Drittel im Webshop. Wobei man schon sieht, dass sich das von Monat zu Monat mehr ins Internet verlagert.“
Bis nach Wien oder Innsbruck wird das Fleisch versendet. Jetzt hoffen die Direktvermarkter, dass sie von dem durch die Coronapandemie veränderten Kaufverhalten nachhaltig profitieren können.