Coronavirus

Spitalspersonal ruft zum Impfen auf

Landesweit haben die Beschäftigten in Spitälern am Donnerstag in einer öffentlichen Aktion auf die angespannte Lage in den Krankenhäusern hingewiesen. Es besteht die Sorge, dass mit steigenden Infektionszahlen wieder ein sehr belastender Winter auf das Personal zukommt.

„Unser Akku ist leer“, „Nur klatschen hilft uns nicht“ und „Nicht noch ein Corona-Winter. Lass dich impfen!“ ist auf den Transparenten zu lesen, die das Spitalspersonal heute vor 17 oberösterreichischen Krankenhäusern in die Höhe hält. Zu diesem Aktionstag für das Impfen wurde von der Ärztekammer Oberösterreich aufgerufen.

Aktionstag am Klinikum Wels-Grieskirchen

Klinikum Wels-Grieskirchen

Aktion der Ärztekammer

Die drohende Überlastung der Spitäler könne mit der Impfung leicht verhindert werden. Der Aktionstag soll ein Aufschrei der Beschäftigten sein. Dem Spitalspersonal gehe es darum, auf seine Lage aufmerksam zu machen. Um die Mittagszeit postierten sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Krankenhäuser 15 Minuten lang vor ihren Spitälern.

Aktionstag am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried

KBHS Ried

Personal immer mehr überlastet

In der Pflege habe man viele Mitarbeiter verloren, die mit der Stresssituation nicht mehr zurechtgekommen seien, sagt Oberösterreichs Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Auch in der Ärzteschaft habe es immer wieder Fälle gegeben, wo „Leute wegen der Überlastung ausgefallen sind“, und daher sei der Personalbestand nicht mehr so stark, „dass wir eine so starke Welle wie die letzte durchhalten können“, warnte der Präsident der Ärztekammer.

Aktionstag am Ordensklinikum der Elisabethinen

Ordensklinikum der Elisabethinen

„Ich verstehe das nicht“

„Ich verstehe das nicht. Es ist nicht mehr notwendig, auf einer Intensivstation oder mit schweren Verläufen im Krankenhaus zu landen“, sagt Niedermoser. Vor allem weil eine „kostengünstige bzw. Gratis-Möglichkeit“ bestehe, sich impfen zu lassen und zu vermeiden, dass die Spitäler überfordert sind. Schon jetzt müssten geplante Operationen wieder verschoben werden.