Schweißer bei der Arbeit
motorradcbr – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Nervosität vor Metaller-Lohnverhandlungen

Bei den Lohnverhandlungen der Metaller erhöht die Gewerkschaft jetzt den Druck. Vor der nächsten Runde am Donnerstag haben diese Woche in ganz Österreich Betriebsräte-Konferenzen stattgefunden. Die Positionen von Arbeitgebern und Gewerkschaftern liegen noch immer weit auseinander.

Als „sehr sehr angespannt“ bezeichnet Hans-Karl Schaller, Konzernbetriebsrat der Voestalpine die Stimmung vor den Metaller-Lohnverhandlungen am Donnerstag. Die Metaller fordern 4,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber bieten aber nur die Hälfte, maximal 2,2 Prozent. Schaller bezeichnet das als „Nullsummenspiel“.

Schaller: Keine Scheu vor Streiks

Die Arbeitgeber hätten sich mit vielen Problemen nicht auseinandergesetzt. Das habe er bemerkt, als er bei den Verhandlungen erklärt habe, was eine Kollegin etwa für eine ganze Woche Mittagsschicht von 14.00 bis 22.00 Uhr an Zulagen bekomme: „Für die ganze Woche ist das eine Zulage von 20 Euro brutto.“ Für eine ganze Woche Nachtschicht seien es auch nur 100 Euro und nicht mehr, so Schaller. Die Reaktion sei blankes Entsetzen gewesen und es sei gut, da wachzurütteln.

Man scheue auch nicht vor Streiks zurück, so Schaller. Sollte am Donnerstag kein Verhandlungsergebnis zustande kommen, werde man die Woche darauf in Betriebsversammlungen über die weiteren Schritte entscheiden.

Arbeitgeber wollen keine Muskelspiele

Clemens Malina-Altzinger, Vizepräsident der Wirtschaftskammer OÖ und Vertreter der Arbeitgeber ist allerdings voller Optimismus, dass man sich mit diesem Szenario nicht auseinandersetzen müssen wird. Er sagt: „Wir haben ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld. Wir haben einen deutlichen Anstieg bei Anträgen für Kurzarbeit.“ Es sei absolut nicht der richtige Zeitpunkt und wäre verantwortungslos, sich auf Muskelspiele einzulassen, so Malina-Altzinger.

Er habe den Eindruck, dass die bereits stattgefundenen Betriebsräte-Konferenzen unabhängig vom bisherigen Ergebnis ohnehin schon fix geplant waren, meint Malina-Altzinger. Die Gewerkschaft habe damit den nächsten Schritt in ihrer Inszenierung gesetzt, so der Vizepräsident der Wirtschaftskammer weiter.