Schreiendes Mahnmal
Land OÖ / Mark Sengstbratl Architekturfoto
Land OÖ / Mark Sengstbratl Architekturfoto
Kultur

Linz bekommt schreiendes Mahnmal

Linz bekommt ein Mahnmal, das an Frauen erinnnern soll, die dem NS-Regime Widerstand geleistet haben. Es steht ab kommendem Jahr auf dem Linzer OK-Platz. Das besondere daran: Es wird jeden Samstag um fünf vor 12 „laut und kollektiv“ schreien.

Das „auditive Erinnerungsdenkmal“ aus poliertem Edelstahl besteht aus drei hintereinander stehenden Bögen und gleicht einem überdimensionalen Megafon. Aus dem Inneren tönen sowohl der Aufschrei als auch die geflüsterten Erinnerungen an die widerständigen Frauen gegen das NS-Regime in Oberösterreich. Ziel des Wettbewerbs war es, jene Frauen, die bisher in der Gedenkkultur kaum einen eigenen Platz erhalten haben, an einem zentralen Ort zu würdigen, so die Initiatoren. Das Siegerprojekt wird mit Unterstützung der OÖ Landes-Kultur realisiert.

Denkmal flüstert auch

Sabrina Kern und Mariel Rodriguez haben mit ihrem Projekt „5 vor 12. Unerhörter Widerstand“ den vom Land Oberösterreich initiierten und von der OÖ Landes-Kultur GmbH in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz organisierten Wettbewerb „Frau im Widerstand“ gewonnen. Ihr Mahnmal wird ab 2022 jeden Samstag fünf Minuten vor 12 Uhr „laut und kollektiv“ für rund eine Minute auf dem OK-Platz in Linz schreien. Unter der Woche flüstert es. Das Denkmal soll drei Schallwellen darstellen, die immer größer werden.

Schreiendes Mahnmal
Land OÖ / Mark Sengstbratl Architekturfoto
Links Mariel Rodriguez, rechts Sabrina Kern

Kern ist Medienkulturwissenschafterin und bildende Künstlerin. Sie ist in Salzburg geboren und arbeitet als Universitätsassistentin in der Abteilung Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien an der Kunstuniversität Linz. Rodriguez stammt aus Mexiko-Stadt und lebt seit 2011 in Österreich. Seit 2020 ist sie Universitätsassistentin an der Abteilung für künstlerische Wissenspraktiken an der Kunstuniversität Linz.