Wenn es Ai Weiwei darum geht, die Aufmerksamkeit der Medien- und Kunstszene auf einen von ihm geschätzten Künstler zu lenken, so ist die Rechnung im Linzer Francisco Carolinum voll aufgegangen. Es herrschte dichtes Gedränge, Blitzlichtgewitter und ein Griss um ein Selfie mit Ai Weiwei.
30-jährige Freundschaft mit He Yunchang
In einem kurzen Gespräch auf Englisch und Chinesisch erzählt Ai Weiwei von seiner 30-jährigen Freundschaft mit He Yunchang und dass er an ihm seine Hartnäckigkeit schätze, mit der er seinen Weg als Künstler gehe, denn in China gäbe es keinen Markt für Performancekunst so Ai Weiwei.
Der Körper als Material
Der Weg durch die Ausstellung mag teilweise schockieren, wenn man sieht und liest, wie He Yunchang seinen Körper als Material einsetzt. Doch dass sich unser Zugang zu Kunst wesentlich von jener im asiatischen Raum unterscheidet, das musste auch Alfred Weidinger als Initiator der Ausstellung lernen: „Der Grad vom schockiert sein, ist auf einem ganz anderen Level als bei uns. Wenn es uns gelingt, mit dieser Ausstellung darauf hinzuweisen, dass sich die asiatische Performancekunst sehr wesentlich von einer westlichen Performancekunst unterscheidet, dann ist uns das gut gelungen.“
„Meine Kunst ist es, mit dem Leben davonzukommen“
Seine Kunst sei es, mit dem Leben davonzukommen, sagt He Yunchang. Wenn er sein Augenlicht aufs Spiel setzt, wenn er kopfüber sein Blut in einen Fluss strömen lässt, wenn er sich eine Rippe ohne medizinischen Grund herausoperieren lässt und diese dann weiblichen Bezugspersonen als Halsschmuck umhängt.
Ai Weiwei in Linz
Im Francisco Carolinum in Linz wurde von Ai Weiwei eröffnet. Der chinesische Bildhauer, Architekt und Menschenrechtler hat abermals für viel Medienrummel gesorgt.