Das Verfahren, das nun erstmals in Österreich im Prostatazentrum im Ordensklinikum Linz angewendet wird, beruht auf der Tatsache, dass Prostatakrebszellen ein ganz bestimmtes Molekül auf ihrer Oberfläche tragen – das sogenannte Prostata-spezifische Membran-Antigen, kurz PSMA. Den Patienten wird am Tag vor dem Eingriff ein radioaktiver Stoff gespritzt, so Josef Dierneder, Vorstand Nuklearmedizin am Ordensklinikum Linz: „Das Technetium ist an PSMA gekoppelt, es lagert sich daher an Oberflächen von Prostatakarzinomen Krebszellen ab. Dadurch können diese Lymphknotenmetastasen dargestellt werden, zuerst einmal in der Bildgebung und später hörbargemacht werden während der Operation.“
Radioaktivität wird in akustisches Signal umgewandelt
Mit Hilfe einer nur zwei Zentimeter kleinen Sonde – der sogenannten Gammasonde – kann die Radioaktivität der Krebszellen in ein akustisches Signal umgewandelt werden. Der Operationsroboter ergreift die Sonde im Bauchraum und führt sie ähnlich einem Geigerzähler an die befallenen Lymphknoten heran, so Wolfgang Loid, der Vorstand der Urologie am Ordensklinikum Linz: „Der Geigerzähler macht Piepstöne und ist umso lauter, je aktiver die Krebszellen sind.“

Kleinflächigere Operationen möglich
Der Vorteil für die Patienten: das Fortschreiten der Krankheit kann gestoppt und eine medikamentöse Therapie zumindest hinausgezögert werden, so Loidl: „Der Vorteil für den Patienten ist, dass wir kleinflächiger operieren können und eine Zeit herausschinden können, in der der Patient keine Therapie braucht.“ Die gesamte Strahlenbelastung für den Patienten entspricht der einer CT- Untersuchung des Bauches.