Wirtschaft

Neue Initiative für Frauenbeschäftigung

Die Sozialpartner in Oberösterreich haben eine gemeinsame Initiative gestartet, um mehr Frauen ins Arbeitsleben zu bringen. Frauen sollen wieder häufiger in Vollzeitjobs einsteigen und so auch den Fachkräftemangel abfedern.

Mit der Initiative soll einerseits dem Arbeitskräftemangel entgegengewirkt werden, andererseits soll auch die soziale Situation von Frauen im Alter verbessert werden. Die Sozialpartner hoffen, dass ihre Vorschläge und Forderungen bei den bevorstehenden Regierungsverhandlungen schon berücksichtigt werden.

„Uns fehlen Hände und Fachkräfte“

Es ist ein ernstes Problem, das die Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zusammengebracht hat. Oberösterreich leide nämlich nicht nur an einem Mangel von Fachkräften, sondern von Arbeitskräften insgesamt, so Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer: „Wenn Sie heute in ein Unternehmen gehen, werden Sie eine Botschaft mitbekommen, und die lautet ‚Uns fehlen Hände und Fachkräfte. Wir müssen das Wachstum, das wir eigentlich geplant hätten, nicht verwirklichen‘.“

Ausbau von Kinderbetreuung

Dabei, so die Analyse der Sozialpartner, gäbe es in Oberösterreich noch einiges ungenutztes Potential, sagt die stellvertretende ÖGB-Landesvorsitzende Elfriede Schober: „Wir haben gut qualifizierte Frauen in unserem Land. Da könnten wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken, wenn man den Frauen die Möglichkeit gibt, nach der Karenz wieder in den Beruf zurückzukommen. Dazu ist ein schnellstmöglicher Ausbau von vollzeittauglichen Kinderbetreuungseinrichtungen notwendig.“ Arbeiterkammerpräsident Johann Kalliauer ergänzte: „Genau da gilt es aus unserer Sicht auch anzusetzen. Hier erwarten wir auch vom Land, dass man die Personalplanung rechtzeitig in diese Richtung bringt.“

Mehr Vollzeit-Stellen

Ein weiteres Problem: Die Hälfte aller Frauen arbeitet derzeit nur Teilzeit. Hier könnten steuerliche Anreize helfen, meint der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung, Joachim Haindl-Grutsch: „Mehrarbeiten, die Erhöhung des Teilzeitvolumens, also Vollzeit zu arbeiten muss sich auszahlen.“ Die Vorschläge und Forderungen werden demnächst bei der Landespolitik landen.