Die Landespartei hat dem Welser Bezirksgeschäftsführer Mato Simunovic am Dienstag unangekündigt die Kündigung geschickt – per Einschreiben an seine Privatadresse. Aus der Partei ist auf ORF-Nachfrage zu hören, dass es schon seit Jahren Unstimmigkeiten mit dem 58-Jährigen gegeben habe und eine Kündigung schon vor der Wahl 2015 im Raum gestanden sei.

Warum Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer ausgerechnet jetzt und mittels Brief die Reißleine zieht, bleibt fraglich. Er selbst will den Fall auch gegenüber dem ORF nicht kommentieren. Fakt ist, die SPÖ ist in Wels hinter den Erwartungen geblieben und viele aus der Partei, auch aus dem Bezirk Wels-Land, sehen Sumunovic als Bauernopfer und vermissen Konsequenzen in der Landesparteizentrale.
Funktionäre sprechen von „letztklassig“
Bei den Oberösterreichischen Nachrichten werden Funktionäre zitiert, die Brockmeyers Vorgehensweise in dem Fall als „letztklassig“ bezeichnen. Simunovic will die Kündigung laut OÖN akzeptieren. Der Zeitpunkt für parteiinterne Streitereien scheint denkbar ungünstig. In 46 Gemeinden muss die SPÖ in eineinhalb Wochen noch Bürgermeister-Stichwahlen bestreiten.