Maus blickt zwischen Steinen hervor
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Chronik

Ebensee kämpft mit Hasenpest

Die Hasenpest bereitet im Salzkammergut derzeit Probleme. In Ebensee im Bezirk Gmunden haben sich bereits mehrere Menschen mit der Krankheit angesteckt, die vermutlich von Mäusen ausgeht. Panik brauche man keine haben, Vorsicht sei allerdings geboten.

Ebensee am Traunsee kämpft mit Tularämie, landläufig auch bekannt als Hasenpest. Sie betrifft nicht nur Hasen, sondern alle Nagetiere, die zu Überträgern werden können und so immer wieder auch Menschen infizieren. In Ebensee seien bisher zehn bis 15 Menschen betroffen. Symptome sind plötzliches hohes Fieber, Atemnot und Husten sowie Muskel- und Gliederschmerzen.

Vermutet wird, dass sich die Hasenpest in Ebensee durch Mäuse ausgebreitet hat. Alle drei bis fünf Jahre vermehren sich die kleinen Nager enorm, was vergangenes Jahr auch passiert ist. Über Parasiten, zum Beispiel Flöhe oder Läuse, wurden zunächst die Mäuse infiziert. Daraufhin habe sich die Krankheit von Maus zu Maus übertragen und sei vereinzelt auf Menschen übergegangen. Bezirksjägermeister Johann Enichlmair spricht gegenüber dem ORF Oberösterreich von einigen auch schweren Fällen in Ebensee. Es sei eine sehr ernst zu nehmende Krankheit, die allerdings nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden könne.

Johann Enichlmair Bezirksjägermeister
ORF
Bezirksjägermeister von Gmunden Johann Enichlmair

Kleine Eintrittswunde genügt

Wer eine tote Maus findet und angreift, etwa um sie zu entsorgen, kann sich dabei leicht anstecken. Eine kleine Eintrittswunde am Finger genüge. Eine Infektion mit der Hasen- bzw. Nagerpest sei zunächst nicht schmerzvoll. Aber wie der Name „Pest“ schon sagt, es entwickelt sich eine Beule. An der Eintrittsstelle entstehe ein Geschwür, die Folge seien starkes Kopfweh und Müdigkeit, bevor sich weitere schwerere Symptome einstellen können. Die Krankheit lasse sich laut Gesundheitsministerium leicht behandeln. Bleibt sie allerdings unbehandelt, könne sie tödlich enden.

Tote Nager nicht berühren

Immer wieder gelangen infizierte Tiere auch durch Hauskatzen zu den Menschen oder werden im Garten gefunden. Tote Nager sollen nur mit Handschuhen und Mundschutz berührt werden. Wichtig sei auch, verhaltensauffällige Tiere nicht anzugreifen. Sie können hochinfektiös sein, so Enichlmeier. Kontakt mit Mäusen, Ratten und Eichhörnchen sollte unbedingt vermieden werden. Die Ansteckungszeit sei relativ gering. Schon drei bis vier Tage nach dem Kontakt mit einem infizierten Nager können sich erste Symptome zeigen.