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Wahlkampfabschluss der SPÖ

Auf dem Linzer Hauptplatz tauchte die SPÖ ihre Bühne für den Wahlkampfendspurt ganz in Rot. SPÖ-Spitzenkandidatin Birgit Gerstorfer hat beim Wahlkampfabschluss Freitagabend enttäuschten Christlich-Sozialen die Hand gereicht.

Zum Wahlkampfabschluss am Linzer Hauptbahnhof meinte SPÖ-Spitzenkandidatin: „Jeder Christlich-Soziale, der mit der Politik der ÖVP nicht mehr mitkann, der ist willkommen.“ Ansonsten standen die Kernthemen Arbeit, Bildung, Pflege im Zentrum. Die SPÖ hatte 2015 eine schwere Schlappe erlitten (minus 6,57 Punkte auf 18,4 Prozent) und einen Regierungssitz verloren. Den will man sich nun zurückholen.

Schaller: „Mindestens 1.700 Euro für Vollzeitjob“

Kurz nachdem in der Innenstadt der Fridays-for-Future-Klimastreik zu Ende gegangen war, startete die SPÖ ihre Schlussveranstaltung am Hauptplatz, zu der laut Partei rund 1.000 Personen kamen. Landeslisten-Zweiter Hans Karl Schaller übernahm das Warm-up: Er erinnerte daran, dass die roten Gewerkschafter für den Erhalt der Jobs bei MAN gekämpft hätten. „Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit war immer die Stärke der Sozialdemokratie“, so der Gewerkschafter. „Es sind die Putzfrauen, die das Leben am Laufen halten.“ Daher müsse jeder Vollzeitjob „mindestens 1.700 Euro wert sein“.

Abschluss
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Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner forderte angesichts der Notwendigkeit, die Krisenkosten wieder hereinzubekommen, Steuergerechtigkeit. „Das Virus können wir nur gemeinsam und solidarisch bekämpfen“, ebenso die Krisenkosten, „und da haben die, die mehr Möglichkeiten haben, auch eine größere Verpflichtung“, allen voran „Krisengewinner “ wie Amazon. „Das wären die ersten, die wir zur Kasse bitten würden für mehr Steuergerechtigkeit. Und wann, wenn nicht jetzt ist Zeit für mehr Gerechtigkeit?“ Spitzenkandidatin Gerstorfer streute sie Rosen: diese sei „eine Kümmerin“.

Gerstorfer: „Solidarisch und menschlich willkommen“

Gerstorfer ging dann mit der Volkspartei hart ins Gericht: Die ÖVP habe sich „in ihrer Haltung verändert“. Es gehe um „einen Wettbewerb: Wer ist am garstigsten zu den Ausländern?“, der Ausgang dieses Rennens sei wohl ex aequo zwischen ÖVP und FPÖ, meinte sie. „Die ÖVP hat ihre christlich-sozialen Wurzeln vergessen.“ Jeder, der diese Wurzeln geschätzt habe, „der findet bei uns was. Wer solidarisch sein will, wer menschlich sein will, ist in unserer Partei hochgradig willkommen“.

Darüber hinaus trommelte Gerstorfer die Themen ihres Wahlkampfs: Arbeit, Bildung und Pflege. Sie forderte u.a. einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, die von der SPÖ vorgeschlagene 6+3-Sommerschule und eine adäquate Pflege. Den von der ÖVP präferierten „Pflege daheim Bonus“ nannte sie „Schweigegeld“, denn 1.500 Euro pro Jahr seien 125 Euro pro Monat, damit könne man jedes Monat einen Tag Kurzzeitpflege oder drei Tage Tageszentrum finanzieren. „Das ist zu wenig.“