Blick auf Hausdächer mit Planen in Gramastetten
ORF
ORF
Chronik

Hagelopfer zittern vor dem Winter

In Gramastetten und den umliegenden Gemeinden arbeiten die Dachdecker seit dem Hagelunwetter im Juni auf Hochtouren und gegen die Zeit. An die 1.000 Dächer sind in der Region teils komplett zerstört worden. Längst sind nicht alle Schäden behoben. Betroffene blicken sorgenvoll auf den kommenden Winter.

Wenn Gewitterwolken über dem Mühlviertel hängen, schauen besonders die Einwohner von Gramastetten besorgt zum Himmel. Die Gemeinde ist Ende Juni dieses Jahres von einem heftigen Unwetter mit fast tennisballgroßen Hagelkörnern gebeutelt worden. 400 Dächer wurden schwer beschädigt. Auch in den Nachbargemeinden waren die Schäden massiv. In Summe sind dort mehr als 1.000 Dächer in Mitleidenschaft gezogen worden.

Dachdecker arbeiten auf Hochtouren

Noch immer sind da und dort Schäden sichtbar, obwohl die Dachdecker auf Hochtouren arbeiten und bereits viele Dächer repariert haben. Und das sorgt bei nicht wenigen Betroffenen für Sorgenfalten, stehen doch Herbst und Winter vor der Tür. Gramastettens Bürgermeister Andreas Fazeni sagt: „Die haben natürlich die Befürchtung, dass im Winter noch weitere Schäden zu befürchten sind. Sie sind schon sehr angeschlagen, die Betroffenen. Die Dachdecker arbeiten sehr fleißig, aber es gibt noch viele, die nach wie vor Planen auf den Dächern haben. Und da ist die Gefahr eines Wassereintritts sehr, sehr groß.“

„300 Anfragen in einer Woche gehabt“

Die Wartelisten sind jedenfalls lang. Die Dachdecker müssen derzeit an mehreren Fronten kämpfen. Geschäftsführer Alexander Gruber von Kapl Bau aus Bad Leonfelden sagt: „Den Fachkräftemangel haben wir nicht erst seit gestern, den haben wir schon lang. Was es heuer sehr erschwert hat ist der Materialengpass mit Verteuerungen, was teilweise in der Branche zu Hamsterkäufen geführt hat und die Situation weiter verschärft hat. Es werden heuer sicher nicht alle Dächer repariert werden können. Es geht anderen Dachdeckern genauso wie uns. Wir haben binnen einer Woche 300 Anfragen gehabt.“

Manche Schäden erst jetzt sichtbar geworden

Noch immer melden sich Betroffene, bei denen die Schäden erst jetzt sichtbar geworden sind, so Fazeni: „Ich hoffe, dass das Gröbste vor dem Winter so erledigt werden kann, dass der Schutz gegeben ist. Zumindest für eine Zeit lang.“ Beschädigte Dächer werden in der Region wohl noch länger zu sehen sein. Laut ersten Schätzungen dürfte es zwei Jahre dauern, bis alle Schäden behoben sind.