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Umweltanwalt: Oö. CO2-Budget bis 2027 verbraucht

Die Umweltanwaltschaft hat einen Warnruf in Sachen CO2-Emissionen abgesetzt: Werde der Ausstoß an Treibhausgas nicht sofort und umfassend reduziert, werde man in der kommenden, bis 2027 dauernden Landtagsperiode das bis 2040 zur Verfügung stehende Emissions-Budget aufgebraucht haben.

Umweltanwalt Martin Donat präsentierte in einer Pressekonferenz wenige Tage vor der Landtagswahl einige anschauliche Rechenbeispiele. Das Pariser Klimaabkommen hat das Ziel formuliert, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Aktuell stehen wir laut Experten bei einer Erwärmung von knapp 1,2 Grad, für Österreich bedeutet das ein Plus von zwei Grad. Bei Fortschreibung des Status Quo wird die weltweite Erwärmung spätestens 2050 auch die Zwei-Grad-Marke überschreiten, so die Umweltanwaltschaft.

„115 Millionen Tonnen in wenigen Jahren aufgebraucht“

Den Ländern stehen gewisse CO2-Budgets zu, die sie bis 2040 noch verbrauchen dürfen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Für Österreich sind das 400 Millionen Tonnen. In den vergangenen 30 Jahren wurden im Schnitt 80 Millionen Tonnen pro Jahr emittiert, ein Viertel davon allein in Oberösterreich. Rechnet man auf Basis dieses Verbrauchs weiter, werde das Oberösterreich zustehende Treibhausgas-Budget von 115 Millionen Tonnen in wenigen Jahren aufgebraucht sein, warnt Donat. „Danach leben wir auf dem Rücken zukünftiger Generationen“, mahnt die Umweltanwaltschaft.

14 Tonnen Emissionen pro Einwohner in Oberösterreich

Den überbordenden Verbrauch veranschaulicht Donat mit einem weiteren Rechenbeispiel: Weltweit betragen die Emissionen je Einwohner 4,6 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr. In Österreich sind es neun und in Oberösterreich 14 Tonnen – der bundesweit höchste Wert. Fazit: Um einen fairen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu leisten, müsse Oberösterreich innerhalb der nächsten Landtagsperiode die Treibhausgas-Emissionen zumindest auf die Hälfte gegenüber 2019 zu reduzieren, fordert die Umweltanwaltschaft in einem Positionspapier.

NEOS: „Zubetonieren muss ein Ende haben“

NEOS-Landessprecher Felix Eypeltauer forderte „ein Klima-Budget auf Landesebene, bei dem jedes Projekt der Landespolitik auf seine CO2-Emissionen hin bewertet wird“, zudem müsse das „Zubetonieren“ ein Ende haben. „NEOS werden im Landtag auf jeden Fall ein Partner für den Klimaschutz sein“, versicherte er.