Eierschwammerl
APA/BARBARA GINDL
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Chronik

Kein Gesundheitsrisiko durch radioaktive Pilze

Der Fund stark radioaktiv verstrahlter Eierschwammerln in der Pyhrn-Region wirft die Frage auf, welche Gesundheitsgefahr von solchen Pilzen ausgeht. Nicht nur Daten des Gesundheitsministeriums beruhigen, auch die geologische Bundesanstalt.

Umweltschützer und Umweltschützerinnen von Global 2000 fanden auf der Stubwiesalm bei Spital am Pyhrn Eierschwammerl, die einen besorgniserregend hohen Wert von Cäsium-137 aufwiesen: Rund 7.600 Becquerel pro Kilogramm wurden gemessen. Damit war der in der EU zulässige Grenzwert von 600 Bq/kg für Lebensmittel um das Zwölffache überschritten.

Nur in kleinen Mengen

Wildpilze und Wildfleisch werden laut Gesundheitsministerium bei routinemäßigen Lebensmittelkontrollen regelmäßig auf Radioaktivität untersucht. Demnach liegt die radioaktive Belastung von Eierschwammerln im Mittel deutlich unter dem Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm, ihr Genuss stellt damit laut Gesundheitsministerium praktisch kein Gesundheitsrisiko dar. Eierschwammerl aus höher belasteten Regionen sollten jedoch aus Vorsorgegründen nicht in allzu großen Mengen konsumiert werden.

Laut Gesundheitsministerium nimmt man bei einer Mahlzeit mit 200 Gramm Pilzen, die mit 1000 Becquerel pro Kilo – deutlich mehr als der Grenzwert – belastet sind, eine Dosis von etwa 0,0028 Millisievert zu sich. Das entspricht einem Tausendstel der mittleren jährlichen natürlichen Strahlenbelastung. Würde man somit Pilze mit einer Belastung von gut 7.000 Becquerel zu sich nehmen, wäre das ein Hundertfünfzigstel der natürlichen jährlichen Strahlenbelastung in Österreich.

Das heißt, wer einmal so eine Dosis erwischt, wird nicht unmittelbar mit schlimmen Folgen rechnen müssen. Dennoch sollte man es nicht übertreiben, da unabhängig von der radioaktiven Belastung, ein übermäßiger Konsum von Wildpilzen laut Ministerium schon wegen der Belastung mit Schwermetallen nicht ratsam sei.

Radioaktivität rückläufig

Auch die Geologische Bundesanstalt beruhigte am Mittwoch. Man führe seit den 1980er-Jahren Untersuchungen mit hochempfindlichen Gammastrahlenspektrometern durch, mit denen Radioaktivität aus der Luft gemessen wird. Fazit: Der Gehalt von Cäsium-137 sei zwar noch deutlich messbar, aber schon deutlich zurückgegangen. In jüngster Zeit habe man keine bedenklichen Werte festgestellt, hieß es in einer Stellungnahme. Im Vergleich dazu sei die natürliche Strahlung von Gesteinen in Österreich oft um ein Vielfaches höher.