Die Energie Ried sieht sich neben der E-Control auch selbst als Geschädigte. Das liege vor allem an dem hohen Aufwand, der betrieben werden müsse, um die über die Jahre zurückreichenden Unregelmäßigkeiten der alten Geschäftsführung zu korrigieren, so die neue Geschäftsführung der Energie Ried.
Betrug, Untreue und Datenbeschädigung
Gemeinsam mit der E-Control wird daran gearbeitet, technische und wirtschaftliche Daten aufzuschlüsseln, um festzustellen, wo zu viel Geld an die Energie Ried geflossen sein könnte. Seit Ende April ermittelt dazu die Betrugsabteilung des Landeskriminalamtes im Auftrag der Staatsanwaltschaft Ried gegen die ehemalige Geschäftsführung. Der Verdacht lautet: Betrug, Untreue und Datenbeschädigung.
Staatsanwaltschaft: Weitere Einvernahmen nötig
„Es ist bereits ein Zwischenbericht eingelangt, aus dem hervorgeht, dass noch weitere intensive Ermittlungen, Datenauswertungen, Einvernahmen erforderlich sind, um hier ein gültiges Bild zu haben, das wir dann rechtlich beurteilen können“, so Alois Ebner, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried.
Das dauert vermutlich bis Ende des Jahres. Erst dann könne gesagt werden, wie hoch die Schadenssumme ist.
Die beiden neuen Geschäftsführer der Energie Ried gehen nach den ihnen bisher vorliegenden Ermittlungsergebnissen davon aus, dass vorsätzlich gehandelt wurde und die Versicherung deshalb nicht zahle.
Verantwortung bei ehemaliger Geschäftsführung
Sobald alle Ermittlungen abgeschlossen sein werden, werde sich die Energie Ried daher an der ehemaligen Geschäftsführung schadlos halten, heißt es weiter. Der Schaden werde jedenfalls nicht auf die Endkunden abgewälzt, da die Energie Ried über ausreichend Rücklagen verfüge.