Spritzen für Impfung
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Zurückhaltung bei Verschärfungen wegen Wahl?

501 Menschen sind in Oberösterreich als neue Covid-19-Fälle von gestern auf heute bekannt geworden. Trotz der hohen Zahlen ist die Bundesregierung zurückhaltend was neue Coronavirus-Maßnahmen anbelangt. Experten schließen einen Zusammenhang mit dem laufenden Wahlkampf nicht aus.

Ausgerechnet vor der Wahl neue Coronavirus-Maßnahmen bekannt zu machen, kommt bei Wählerinnen und Wählern wohl nicht gut an. Dass von der Regierung daher bislang keine konkreten Ansagen gekommen sind, könne man durchaus in Zusammenhang mit der Oberösterreich-Wahl sehen, so der Politologe Peter Filzmaier gegenüber ORF.at. Nächste Woche werden die Landeshauptleute sich mit der Regierung und Experten beraten.

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer von der ÖVP legt sich bei Verschärfungen nicht fest. "Daher werden auch alle Interesse daran haben, dass die wichtigen und auch machbaren Maßnahmen gesetzt werden, wann immer das Virus das auch erforderlich macht“. Damit schließt Stelzer Verschärfungen vor der Wahl aber auch nicht aus: „wichtig ist mir, dass in ganz Österreich auch die gleich Vorgaben und Rahmenbedingungen herrschen“.

501 Neuinfektionen in 24 Stunden

Bei den Infektionszahlen spitzt sich in Oberösterreich die Lage jedenfalls zu. 501 Neuinfektionen sind von Freitag auf Samstag hinzugekommen. Zum Vergleich: Ende Juli gab es zuletzt Tage mit mehr als 500 Neuinfektionen, allerdings in ganz Österreich. In den Spitälern ist die Lage unverändert, derzeit müssen 28 Menschen in Oberösterreich intensivmedizinisch behandelt werden, 68 liegen auf einer Covid-19-Normalstation. Die 7-Tage-Inzidenz ist in der Stadt Wels mit über 245 am höchsten.

Nächste Woche beginnt auch Oberösterreich mit dem so genannten „dritten Stich“. Die Coronavirus-Auffrischungs-Impfung erhalten zunächst ältere Menschen, Risikopatientinnen und Patienten in den Alten- und Pflegeheimen.