Schülerin beim Heimunterricht
APA/Erwin Scheriau
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Chronik

Experten besorgt über Schulabmeldungen

Der Schulstart naht, aber nicht für alle beginnt er auch in einem Schulgebäude: Die Zahl der Schüler, die zu Hause unterrichtet werden, steigt und hat sich gegenüber Herbst 2019 sogar verfünffacht. Experten warnen vor den Folgen.

Insgesamt sind aktuell in Oberösterreich 1.072 Kinder und Jugendliche vom Unterricht abgemeldet. Das sind fünfmal so viele wie vor der Pandemie im Herbst 2019. Mittlerweile bleibt also bereits ein Prozent aller Schüler zu Hause und wird von den Eltern unterrichtet.

Die meisten Abmeldungen im Mühlviertel

Die meisten Abmeldungen gibt es in der Bildungsregion Mühlviertel. Danach folgen das Innviertel, die Region Gmunden-Vöcklabruck sowie dahinter Wels-Grieskirchen-Eferding, Steyr-Kirchdorf und Linz/Linz-Land mit knapp 80 Abmeldungen.

Lehrberuf nicht unterschätzen

Die Lernexpertin und -begleiterin Renate Birgmayer, selbst auch ausgebildete Lehrerin, sagte in der der Fernsehsendung „Oberösterreich heute“ am Freitagabend, dass es aus ihrer Sicht „ganz, ganz wenige“ Anlässe für einen Unterricht zu Hause gibt. Sie verstehe die Eltern, die ob der dauerhaften Belastungen (Stichwort Coronavirus-Pandemie und -Maßnahmen) verzweifelt seien und deshalb ihre Kinder aus der Schule nehmen. Aber etwa Rechnen zu unterrichten sei ganz etwas anderes, als rechnen zu können.

Gespräch mit Bildungsexpertin Birgmayer

Bildungsexpertin Renate Birgmayer spricht im Interview über die vielen Schulabmeldung in diesem Jahr.

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft ist besorgt über die Entwicklung und fordert deutliche strengere Vorrausetzungen um die Kinder zu Hause unterrichten zu dürfen.