Ein interdisziplinäres Team versorgt im St. Barbara Hospiz schwer kranke Menschen medizinisch und menschlich und bietet ihnen so ein Sterben in Würde. Ziel ist eine ganzheitliche Betreuung und Begleitung in der letzten Lebensphase. Dafür braucht es auch die entsprechenden Räumlichkeiten. Mit dem neuen Standort in der Harrachstraße in Linz ist das Hospiz nach rund fünf Jahren übersiedelt. Es wurde erst 2016 als eigenständige Organisation gegründet und war bisher mit sechs Betten im Ordensklinikum Linz Elsabethinen untergebracht.
Zehn Wohneinheiten
Der Neubau am Standort Harrachstraße bietet jetzt Platz für zehn Wohneinheiten. Die Einzelzimmer sind mit Pflegebetten ausgestattet. Rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Bedürfnisse der Sterbenden. Sie erhalten dort pflegerische und psychosoziale Betreuung in einem wohnlichen Umfeld. Die Lebensqualität in den letzten Lebenswochen sollen verbessert werden und die Bewohnerinnen und Bewohner noch so eigenständig wie möglich leben können. Es gibt einen Garten und eine Dachterrasse, letztere kann auch mit dem Pflegebett besucht werden.
Die letzte Lebensphase sei oft geprägt von der Reflexion des eigenen Lebens. Im Mittelpunkt würden Zeit zum Nachdenken und Momente des Rückblicks und Abschieds stehen. Im Hospiz soll nicht nur auf die Bedürfnisse der Schwerkranken bestmöglich eingegangen werden, es gehe auch wesentlich darum die Angehörigen zu begleiten, heißt es aus dem St. Barbara Hospiz. Es gehe um das Annehmen der Situation, wie sie ist. Dieses Jahr wurden bis jetzt 33 Bewohner mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren im St. Barbara Hospiz betreut. Sie bleiben dort durchschnittlich 32 Tagen.
Weiterer Ausbau
Betrieben wird das St. Barbara Hospiz von den Elisabethinen Linz-Wien, den Barmherzigen Brüdern Linz, der Vinzenz Gruppe und vom Roten Kreuz. Es soll nicht mehr lange das einzige in Oberösterreich bleiben. Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) kündigt am Freitag einen weiteren Ausbau an. „Im stationären Hospiz gehe es in erster Linie um die Linderung von Symptomen und die Erreichung einer bestmöglichen Lebensqualität für die Betroffenen in der letzten Lebensphase“, so Haberlander. Wer einen solchen Platz benötigt, soll die Möglichkeit haben, einen zu bekommen. In Ried im Innkreis entsteht derzeit ein weiteres Hospiz. Es wird am 1. Februar 2022 eröffnet und wird sechs Betten bieten.