Arbeiter hinter dem MAN-Werkstor in Steyr
APA/Helmut Fohringer
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Wirtschaft

Erste Personalentscheidungen bei MAN in Steyr

Ab heute, Mittwoch, hat das ehemalige Lkw-Werk von MAN in Steyr einen neuen Eigentümer. Nämlich den steirischen Unternehmer Siegfried Wolf. Denn jetzt sind alle notwendigen Rechtsgeschäfte abgeschlossen, der Verkauf des Werkes ist abgeschlossen.

Und damit könnten auch die ersten Verträge mit den Beschäftigten über ihre Zukunft abgeschlossen werden. Seit gut eineinhalb Wochen laufen die Gespräche, in denen die Beschäftigten über ihre Möglichkeiten informiert werden. Laut Josef Kalina, dem Sprecher von Siegfried Wolf, würden die Gespräche in einer sehr positiven Atmosphäre ablaufen. Die Stammbelegschaft soll von rund 1.900 Beschäftigten bis Ende 2023 auf etwa 1350 reduziert werden. Für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gibt es genau drei Möglichkeiten, sagt Josef Kalina.

„Mitarbeiter können sich entscheiden“

„Die Mitarbeiter können sich entscheiden. Nehmen sie das Angebot zur Weiterarbeit im Betrieb unter den geänderten Bedingungen an, da gibt es diese viel diskutierte Überstiegsprämie von bis zu 10.000 Euro pro Mann und Frau, verbunden mit einer Gehaltskürzung von maximal allerdings 15 Prozent vom Netto. Die zweite Variante ist, man nimmt den Sozialplan an, also das heißt man bekommt eine Abschlagszahlung und man hat Zeit, das Unternehmen zu verlassen und sich dann am Arbeitsmarkt etwas zu suchen. Und eine dritte Variante ist, für gar nicht so wenige Menschen im Werk, nämlich die die alt genug dafür sind, sogenannte erweiterte Altersteilzeit zu wählen“, so Kalina.

Emler: Gutes Gesprächsklima

Wer bleiben oder gehen möchte und welches Modell für ihn am besten geeignet ist wird derzeit in Einzelgesprächen erhoben. Dass das in gutem Gesprächsklima stattfindet bestätigt auch Arbeiterbetriebsrat Helmut Emler. Dennoch seien viele verunsichert, sagt er.

„Am Ende, muss der Mitarbeiter entscheiden, und das ist sehr schwierig. Wir unterstützen da in jeder Richtung, jeder Mitarbeiter der da bleibt, da gibt es auch so Fragen wie ‚Wie schaut es 2023 oder 2025 aus?‘. Da kann man halt nur sagen, wo wir glauben, dass der Weg hingeht. Aber es hat natürlich keiner eine Glaskugel. Das zweite ist der Sozialplan, den haben wir ausverhandelt. Ist er das Richtige für mich oder nicht, soll ich in die Arbeitsstiftung gehen oder nicht, diese Entscheidung muss wieder jeder Mitarbeiter selber treffen“, so Emler.

Der größte Teil der Gespräche soll bis Ende September erledigt sein, so das Management und der Betriebsrat.