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ORF Vorarlberg
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Politik

Pilotprojekt gegen Einsamkeit im Alter

Senioren und Seniorinnen vor Einsamkeit und Isolation bewahren. Das nimmt sich ein neues Pilotprojekt des Landes vor. In fünf Gemeinden sollen insgesamt mehr als 12.000 ältere Menschen wieder stärker ins Gemeinschaftsleben eingebunden und so vorm Alleinsein bewahrt werden.

Gemeinsam Karten spielen, kochen, zu Vorträgen gehen oder Ausflüge machen. Viele Senioren und Seniorinnen haben das zuletzt nicht nur Pandemie-bedingt nicht mehr gemacht. Mehr als 80.000 ältere Menschen in Oberösterreich leben allein, viele davon zurückgezogen. Das Pilotprojekt soll sie aus der Isolation holen, sagt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ).

Projekt startet am 1. September

„Wir wollen mit einer Koordinatorin vor Ort in der Gemeinde, ältere Menschen aufsuchen, fragen welche Interessen sie haben und daraus ableiten, was in einer Gemeinde angeboten werden kann“, so Gerstorfer. Das Projekt startet am 1. September in Engerwitzdorf, Laakirchen, Peuerbach, Steyr und Waldzell. Es soll aber Strahlkraft darüber hinaus haben. Die Zielgruppe sind Menschen über 65, so Nicole Sonnleitner vom Unabhängigen Landesfreiwilligenzentrum.

„Aber für diese Menschen etwas zu tun sind natürlich auch alle junge Menschen angesprochen, die sich eben für die Älteren in der Gemeinde engagieren wollen“, so Gerstorfer. Freiwillige können sich in den jeweiligen Gemeinden melden. Das Projekt soll vorerst zwei Jahre dauern und wird 340.000 Euro jährlich kosten.

Kritik von der FPÖ

Der freiheitliche Klubobmann Herwig Mahr meint in einer Aussendung, dass die Freiheitlichen schon vor gut zwei Jahren die Unterstützung und Verstärkung des ehrenamtlichen Besuchsdienstes für Senioren gefordert hätten. Es sei positiv, dass in die Sache jetzt Bewegung komme. Gleichzeitig kritisiert er aber, dass Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer erst kurz vor der Landtagswahl mit der Umsetzung diverser Maßnahmen und Pilotprojekte beginne. Es mache leider den Eindruck, dass aus wahlstrategischen Gründen mit Lösungen zugewartet werde, und das auf dem Rücken der Betroffenen, so Mahr.