Coronavirus-Ampel
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Coronavirus

291 Neuinfektionen seit Donnerstag

291 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind von Donnerstag auf Freitag in Oberösterreich hinzugekommen. Oberösterreich sieht angesichts steigender Corona-Infektionszahlen den Bund in der Pflicht. LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) verlangt unter anderem weiterhin bundesweite statt Bundesländer-Maßnahmen gegen die Corona-Ausbreitung.

42 Oberösterreicher liegen derzeit auf der Normalstation – das ist fast eine Verdreifachung innerhalb einer Woche. Die Zahl der Intensivpatienten ist in diesem Zeitraum von fünf auf acht angestiegen. 3.079 Menschen befinden sich in Quarantäne. Die 7-Tage-Inzidenz lag am Freitag in Oberösterreich bei 86,8.

Oberösterreich auf Coronavirus-Ampel wieder gelb

Auf der Coronavirus-Ampel ist Oberösterreich nun gelb, das bedeutet mittleres Risiko. Die 7-Tage-Inzidenz liegt etwa in der Stadt Wels bei 202 und ist steigend. Ab einem Wert von 300 eine Woche lang müsste Wels abgeriegelt werden. Aus der Stadt dürfte man dann nur mehr mit 3G-Nachweis.

Land rüstet sich für steigende Infektionszahlen

Das Land Oberösterreich rüstet sich gegen die zuletzt stark steigenden Infektionszahlen. Unter anderem sind gemäß dem Hochinzidenz-Erlass des Gesundheitsministeriums Ausreisekontrollen vorbereitet. Das gab der Landeskrisenstab in einer Presseaussendung Donnerstagnachmittag bekannt.

Darin wird darauf hingewiesen, dass sich die Zunahme der Infektionszahlen auch auf die Bettenbelegung in den Spitälern auswirke: Am 12. August waren insgesamt 20 Personen in den Krankenhäusern medizinisch versorgt worden, eine Woche danach – am Donnerstag – waren es bereits 52. Ein Großteil der Patienteninnen und Patienten ist nicht geimpft.

Haberlander fordert bundesweite Maßnahmen

Oberösterreich sieht angesichts steigender Corona-Infektionszahlen den Bund in der Pflicht. LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) verlangt weiterhin bundesweite statt Bundesländer-Maßnahmen gegen die Corona-Ausbreitung, verstärkte Grenzkontrollen, Regeln für Auffrischungsimpfungen und beim Hochinzidenzerlasses des Gesundheitsministeriums eine Berücksichtigung der Spitalskapazitäten. Für die Wahlen am 26. September arbeitet das Land an Anleitungen für die Wahlkommissionen.

In der von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) angestoßenen Diskussion um Zutrittsverbote für Ungeimpfte in Freizeit- und Sportstätten wie Kinos, Theater oder Minigolfplätze und auch Gastronomiebetriebe blieb Haberlander in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz dabei, dass entsprechende Regelungen bundesweit erfolgen müssten. Weiters tritt sie für verschärfte Grenzkontrollen ein, weil Reiserückkehrer einen erheblichen Anteil an den Infizierten ausmachen. Man warte zudem auf klare Regeln für Auffrischungsimpfungen. Sie hatte zuvor schon ein „Erinnerungs-SMS“ gefordert.

Hochinzidenzerlass

Bei den Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus verwies Haberlander auf den seit Mai geltenden Hochinzidenzerlass des Bundes. Dieser sieht vor, dass ab einer 7-Tages-Inzidenz von mehr als 300 pro 100.000 Einwohner an sieben aufeinanderfolgenden Tagen Ausreisen aus dem jeweiligen Bezirk mit gewissen Ausnahmen wie Transit oder freie Fahrt für Berufstätige nur noch mit gültigen 3-G-Nachweis erfolgen dürfen. In Oberösterreich lag sie am Freitag bei 86,8. Der Erlass sollte derart abgeändert werden, dass auch die Entwicklung der Belegungszahlen in den Spitälern berücksichtigt werden. Am Freitag wurden 50 Personen in oö. Krankenhäusern behandelt – der Großteil Ungeimpfte – zehn Tage zuvor waren es noch nur halb so viele.

Vorbereitungen auf Ausreisekontrollen

Weil Ausreisekontrollen gemäß Erlass angesichts der Zunahme der Infektionen „ehrlicherweise in den kommenden Wochen in einigen Bezirken möglich sein können“ – die Rede ist von Wels, Eferding, Gmunden und Kirchdorf – bereite sich Oberösterreich schon darauf vor: Die Bezirksverwaltungsbehörden, die Landespolizeidirektion, das Bundesheer und das Rote Kreuz treffen gemeinsam Vorkehrungen dafür. Gleichzeitig setzt das Bundesland ab sofort eigene Schritte: Info-Pakete zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung zum nach wie vor bestehenden hohen Risiko einer Ansteckung insbesondere bei Veranstaltungen und zur Einhaltung aller Regeln sowie zusätzlich „dämpfende Maßnahmen“ wie Masken tragen. Carmen Breitwieser vom Krisenstab des Landes sieht dafür Bedarf etwa bei solchen jungen Menschen, die an einem Abend drei Feste mit jeweils 1.000 Teilnehmern besuchen. Zudem sind noch mehr Impf-Aufrufe und Empfehlungen geplant, sich vor größeren Zusammenkünften testen zu lassen. Derzeit erfolgt auch eine Umfrage zu den Motiven, warum sich Menschen impfen lassen oder nicht.