Magnetresonanztomograf
APA/Helmut Fohringer
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Politik

Land fordert MR-Geräte für Regionalkliniken

Das Land Oberösterreich fordert mehr Magnetresonanztomograf (MR)-Geräte. Die Verhandlungen darüber mit der Gesundheitskasse (ÖGK) würden stocken. Das Bundesland liege mit der einwohnerbezogenen Versorgung österreichweit an letzter Stelle.

So Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) als Gesundheitsreferentin in einem Mediengespräch am Donnerstag in Linz. Die SPÖ reagierte verwundert, den Mangel an MRT-Geräten hätte Haberlander längst beheben können, so Gesundheitssprecher Peter Binder.

Zwölf von 23 Geräten im Zentralraum Linz

In Oberösterreich seien gemäß dem von der Bundeszielsteuerung genehmigten Großgeräteplan 23 Geräte im Einsatz, zwölf davon im Zentralraum Linz, rechnete Haberlander vor. Im Österreichschnitt kommen fast 51.000 Einwohner auf ein Gerät. In Oberösterreich seien es fast 65.000, in Niederösterreich 62.000, in der Steiermark 44.500 und in Wien an die 43.500. Richtwert für die Planung sei eine Erreichbarkeit von 45 Minuten.

Diese sei in den Regionalkliniken Bad Ischl, Freistadt, Kirchdorf, Schärding und Grieskirchen nicht oder nur bedingt gegeben. Deshalb sollten dort die weiteren Geräte installiert werden. Dass sie dort auch wirtschaftlich betrieben werden können zeige das Beispiel Klinikum Rohrbach. Dort sei ein hochmoderner MR im Einsatz – in Kooperation mit zuweisenden niedergelassenen Ärzten aus den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung. Für die Versorgung der von diesen zugewiesenen Patienten zahle die Sozialversicherung Tarife.

Verhandlungen ins Stocken geraten

Der Grund für ihren Vorstoß sei, dass die Verhandlungen mit der ÖGK ins Stocken geraten seien, ein Abschluss sei nicht absehbar, berichtete Haberlander. Wenn die ÖGK die Wünsche des Landes unterstütze, würden diese an die Bundeszielsteuerung zur Zustimmung herangetragen, in letzterer sind die Bundesländer, die Sozialversicherungen und das Gesundheitsministerium vertreten. Das Land sei durchaus bereit, Geld in die Hand zu nehmen und sich die Kosten mit der ÖGK zu teilen. In der Regel seien pro Standort jeweils Umbauarbeiten notwendig (zwei Millionen Euro), Gerätekauf (eine Million) und Betriebskosten (800.000 Euro pro Jahr).

Derzeit lange Wartezeiten

Beistand kommt vom Vorsitzenden der Geschäftsführung der Oberösterreichischen Gesundheitsholding Franz Harnocourt und dem Geschäftsführer der OÖ. Ordensspitäler Koordinations GMBH Peter Ausweger: Derzeit gebe es durch die zu geringe Zahl der Anlagen lange Wartezeiten auf Untersuchungstermine. MR würden optimale Diagnosegrundlagen ohne Strahlenbelastung für eine Vielzahl von Erkrankungen, beispielsweise des Bewegungsapparates wie Knochenbrüchen, Muskel- und Gelenkverletzungen oder Bänderrissen, aber auch bei Alzheimer, Parkinson, Schlaganfällen und in der Gefäßchirurgie liefern.

In einer Reaktion darauf stellte die ÖGK fest, sie sei für weitere Gespräche offen. „Es ist unser gemeinsames Ziel, eine ausgewogene und wohnortnahe Versorgung von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten“, wurde versichert. Das gelte auch für eine bessere Verteilung der MRT-Geräte, denn derzeit bestehe eine starke Konzentration auf den Ballungsraum Linz. Künftig solle eine bessere Erreichbarkeit erzielt werden, wie es auch im Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025 festgelegt sei.

SPÖ: „Vermeintliche Offensive der ÖVP kurz vor Wahl“

Verwundert zeigte sich SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder in einer Aussendung. Den Mangel an MRT-Geräten und die langen Wartezeiten hätte Haberlander längst im Großgeräteplan beheben können, anstatt 36 Tage vor der Wahl eine vermeintliche „Offensive“ anzukündigen, so Binder: „Wieso hat sie nicht längst ein Projekt mit der ÖGK aufgestellt, auf Basis der angeblich für Oberösterreich reservierten 300 Millionen Euro OÖGK-Rücklagen?“. Und für lange Wartezeiten für eine MRT-Untersuchung sei auch die angespannte Personalsituation verantwortlich, so Binder.