Chronik

Neuer „Weg der Menschenrechte“ im Mühlviertel

Die 2016 gegründete Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen schafft einen „Weg der Menschenrechte“, der sowohl historische Themen aus der NS-Zeit als auch aktuelle Menschenrechtsfragen sichtbar macht.

Erste Stationen auf der Etappe von der KZ-Gedenkstätte Mauthausen zum Memorial Gusen wurden in einer Pressekonferenz am Donnerstag vorgestellt, eine geführte Tour gibt es etwa zum Menschenrechtssymposium im November.

Artikel und Texte von Jugendlichen

Artikel der Menschenrechtskonvention und Texte, die Jugendliche geschrieben haben, machen entlang des Weges die Menschenrechte im öffentlichen Raum sichtbar. Mit Porträts von der Künstlerin Nina Maron werden Personen vorgestellt, die einen Bezug zur NS-Zeit haben oder sich um die Menschenrechte besonders verdient gemacht haben wie etwa Postenkommandant Hugo Lunardon (1893-1940), der gegen illegale Nationalsozialisten und SS vorging und nach ihrer Machtergreifung ins KZ eingeliefert wurde, und Kailash Satyarthi (geboren 1954), der 2014 gemeinsam mit Malala Yousafzai den Friedensnobelpreis erhielt.

13 Stationen entlang der Strecke

Die erste Etappe des Weges reicht vom Bahnhof Mauthausen zur KZ-Gedenkstätte. In den 13 Stationen an der Strecke, die auch die Häftlinge zurücklegen mussten, werden unter anderem Themen aus der Bevölkerung und das Zusammenleben mit der SS aufgezeigt. In der zweiten Etappe geht es weiter zum Gusen Memorial. Die ebenfalls wieder 13 Stationen nehmen sich der Menschenrechte und weiterer Themen an. Der Audioweg Gusen bis zum Haus der Erinnerung macht den dritten Teil des Weges aus.

Begleitete Spaziergänge werden angeboten, man kann sich den Weg aber auch eigenständig erwandern, so die Geschäftsführerin der Bewusstseinsregion, Andrea Wahl. Es wird einen Plan mit den Stationen geben und der Weg soll auf zwei Wanderkarten der Region eingezeichnet werden. Im Haus der Erinnerung wird ab dem Menschenrechtssymposium im November das Gesamtbild aller Porträts zu sehen sein.

Formen der Zwangsarbeit werden aufgezeigt

Das Symposium legt seinen Schwerpunkt heuer auf Artikel 4 der EMRK „Verbot der Sklaverei und des Sklavenhandels“. In Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus werden die verschiedenen Formen der Zwangsarbeit aufgezeigt. Formen von Sklaverei in der aktuellen Arbeitswelt – Arbeiten ohne Papiere und damit meist unsicher, schlecht bezahlt und gefährlich – stellen die Gegenwart dar. Workshops, Podiumsgespräche, Filme, Rundgänge und mehr beschäftigen sich mit dem Thema.