Standort Linz, Garnisonstraße
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Chronik

Bundesheer investiert in Standort Linz

Gut zehn Millionen Euro werden in den nächsten beiden Jahren in die Sanierung der Ergänzungsabteilung und der Stellungsstraße in Linz gesteckt. Damit soll der letzte verbliebene Standort des Militärs in der Landeshauptstadt deutlich aufgewertet werden.

„Mit dem Standort bleiben oberösterreichische Stellungspflichtige in unserer Obhut. Das Land Oberösterreich und die Stadt Linz stehen hinter der Stellung hier in der Garnisonstraße“, damit unterstrich oö. Militärkommandant Dieter Muhr in einer Pressekonferenz am Mittwoch die Bedeutung des einzig verbliebenen Standorts in der Landeshauptstadt Linz. Die Ergänzungsabteilung mit Stellungsstraße in der Garnisonstraße ist mittlerweile der letzte von früher 22 Bundesheerstandorten in der Landeshauptstadt.

Die Kaserne diene der Unterstützung und Versorgung von Assistenzkräften und des Truppenübungsplatzes Treffling sowie zur Bereitstellung von Einsatzkräften und Stäben bei Großveranstaltungen. Aktuell würden die in der Coronavirus-Teststation im Design Center eingesetzten Soldaten von hier aus versorgt.

Alois Arnreiter, Leiter der Ergänzungsabteilung
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Alois Arnreiter

Umbau, Neubau, Renovierung

Der neue Leiter der Ergänzungsabteilung, Alois Arnreiter erklärte, dass in den kommenden drei Jahren rund zehn Millionen Euro in die Sanierung der Kaserne – vor allem das Stellungshaus und das historische Gebäude – und in die Neuerrichtung eines Mehrzweckgebäudes sowie von Sportanlagen investiert würden. Die Ergebnisse aus einem kürzlichen Blackout-Stresstest würden nun analysiert und dann umgesetzt.

Nachdem 1.600 Stellungspflichtige des Jahrgangs 2002 aufgrund der Covid-19-Sperre aller Stellungshäuser im Frühjahr 2020 und der dann geltenden Abstandsregeln erst im ersten Quartal 2021 eingeladen werden konnten, werde deswegen auch 2021 ein Überhang von rund 1.500 Stellungspflichtigen in Oberösterreich entstehen. Sie könnten erst im ersten Quartal 2022 zur Stellung geladen werden, bekämen jedoch das schriftliche Angebot zur Stellung im Jahr 2021 im Stellungshaus Graz oder Klagenfurt.

Ein Viertel der Wehrpflichtigen untauglich

Rund 75 Prozent der Wehrpflichtigen eines Geburtenjahrgangs seien tauglich, ein Viertel untauglich. In Oberösterreich entscheiden sich etwa 55 Prozent der Tauglichen für den Wehrdienst, 45 Prozent für Zivildienst. Laut einer internen Erhebung gebe es keine Unterschiede zwischen Stadt und Land oder des Bildungsabschlusses in der Entscheidung, ob Wehr- oder Zivildienst geleistet wird.

Seit 2015 entscheide sich eine größere und zunehmende Zahl für den Wehrdienst. „Ich gehe davon aus, dass das so bleiben wird, allenfalls sich erhöhen wird“, sagte Muhr. „Das Bundesheer hat bei Covis-19 gezeigt, was es kann, wer es ist, wie wir arbeiten und welche wichtigen Beiträge wir für die Sicherheit des Landes leisten.“ Ohne Wehrdienst gäbe es auch keinen Zivildienst und dort würden genauso die Helfer fehlen, betonte er.