Rettungsfahrzeug mit Blaulicht  in Oberösterreich
ORF/rubra
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Chronik

Fahrtraining für Sanitäter

550.000-mal pro Jahr rücken Rettungssanitäter in Oberösterreich mit Blaulicht und Folgetonhorn aus, um Menschenleben zu retten. Die Einsatzfahrer sind enormer Belastung ausgesetzt, und genau das haben sie am Sonntag im ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) trainiert.

Sie müssen schnell sein, wenn es um Leben und Tod geht: ein Herzinfarkt, ein schwerer Unfall, eine spontane Geburt. Aber zur Geschwindigkeit kommt noch Umsicht dazu, die Rettungssanitäter beherrschen müssen, um sicher zu den Patienten zu kommen und diese dann möglichst schonend in das Krankenhaus zu bringen.

„Wir müssen immer mit allem rechnen“

Selbst für erfahrene Fahrer ist der Blaulicht-Einsatz eine Extremsituation. „Natürlich ist Einsatzfahren gefährlicher, weil wir immer mit allem rechnen – vor allem mit dem Faktor Mensch“, so Urich. Oberstes Ziel ist daher „ein sicherer Einsatzfahrer – der erkennen muss, wenn vielleicht ein anderer Verkehrsteilnehmer nicht so reagiert, wie es erwartet wird“, so Karin Urich, die Kursleiterin vom Roten Kreuz.

Trainiert wird auch in einem Fahrsimulator des Roten Kreuzes. Dabei lassen sich gezielt kritische Situationen üben, die im Straßenverkehr so nicht planbar wären, „wie ein plötzlich auftauchendes Wasserhindernis oder ein über die Straße laufender Fußgänger“, so Klaus Markulak vom ÖAMTC.

„Weniger km/h sind oft besser“

So werde die Reaktionsgeschwindigkeit trainiert und das Bewusstsein, „dass oft fünf bis sechs Stundenkilometer weniger Unfälle verhindern können – und gleichzeitig die Beförderung für den Patienten angenehmer ist“. Pro Jahr werden im Fahrtechnikzentrum Marchtrenk 800 Rot-Kreuz-Mitarbeiter zum sicheren Einsatzfahrer ausgebildet.