Impfass
ORF/Pöchhacker
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Coronavirus

Gefälschte Impf-Zertifikate vom Schwarzmarkt

Kriminelle wittern ein lukratives Geschäft mit gefälschten Impfpässen. Vorwiegend auf Telegram und WhatsApp sollen die Betrüger tätig sein, wie auch ein Buchautor aus Steyr festgestellt hat. Herstellern und Verwendern solcher falschen Impfpässe drohen mehrjährige Haftstrafen.

Anzeigen zu falschen Impfpässen hat es bei der Polizei in Oberösterreich bisher nicht gegeben, hieß es. Und auch dem Landeskrisenstab sind keine Fälle bekannt. Der Steyrer Christian Kreil hat im Internet einen Verkäufer aber jetzt aufgestöbert.

„Es war erschreckend. Also ich habe natürlich schon davon gehört, dass es die Möglichkeit gibt sich gefälschte Impfpässe zu besorgen, aber dass es so einfach war, und wirklich mit einer fünfminütigen Recherche ist es getan und man landet wirklich bei Leuten, die einem wirklich einen Impfpass verkaufen, um 150 Euro“, so Kreil.

Persönliche Daten bekanntgeben

Abgewickelt werde das „Geschäft“ über das Handy. „Der Herr, mit dem ich da auf Whats App konferiert habe wusste genau, um was es geht. Er hat gesagt welche Daten er von mir braucht und wie man vorgehen soll. Er hat mir auch genau erklärt – ich habe mich ein bisschen dumm gestellt und gesagt ich kann keine Überweisung mit Bitcoins machen, weil ich mich da nicht auskenne – wie das Prozedere funktioniert. Und erschreckend ist auch, ich musste meinen Namen, meine Adresse, meine Sozialversicherungsnummer und letztlich auch meine Kontonummer angeben. Also Leute die Angst haben sich im Kaffeehaus zu registrieren mit ihrem Namen und ihrer Adresse, schicken dann wildfremden Verbrechern ihre Sozialversicherung- und Kontonummer. Da passt irgendetwas nicht zusammen, das ist auch etwas Erschreckendes“, so Kreil weiter.

Mehr anmeldefreie Impftermine

Unterdessen will der Landeskrisenstab künftig mehr anmeldefreie Impftermine anbieten. Am Freitag wird etwa im Gemeindeamt Schardenberg im Bezirk Schärding geimpft. In den kommenden Tagen geht es dann in Kopfing, Riedau, St. Marienkirchen, Münzkirchen und St. Florian am Inn weiter.

Ein nächster Schwerpunkt wird ab dem 20.August im Mühlviertel gesetzt. Im Bezirk Rohrbach wird es in den Gemeinden Julbach, Kollerschlag, Auberg, Öpping und Oberkappel jeweils Pop-Up-Impfaktionen geben. Im Bezirk Freistadt sind Termine für die Gemeinden Königswiesen, Unterweißenbach, Pregarten, Schönau, Grünbach und Liebenau geplant.

Ausbau des Impfbusses in Linz

Und in Linz soll der Impfbus ausgebaut werden. Der hält an eigenen Impf-Haltestellen, an denen man sich dann ohne Anmeldung impfen lassen kann. Der Leiter der Linzer Gesundheitsbehörde, Dietmar Nemeth, sagt:

„Der Impfbus ist eine der Möglichkeiten, niederschwellige Angebote zu schaffen. Wir haben die auch in Einkaufszentren, wir sind auch auf den Badeseen und an vielen anderen Orten, um diese zehn, zwanzig Prozent zu erreichen, die bisher nicht bereit waren, sich Impfen zu lassen. Impfen ist nach wie vor die ganze Lösung von dem Problem, und es ist schade, dass wir hier doch noch nicht so weit sind, wie wir sein könnten, denn Impfstoff ist bekanntlich genügend vorhanden. Und es fehlt einfach bei einzelnen Gruppen an der Impfwilligkeit“, so Nemeth.