Rosenbauer
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Wirtschaft

Rosenbauer wieder in der Gewinnzone

Der Halbjahresumsatz beim Leondinger Feuerwehrausstatter Rosenbauer steigt mit 448 Millionen Euro fast auf Vorjahreshöhe. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, weil mehr Neuaufträge eintrudeln. Das Unternehmen kämpft aber weiter mit Materialproblemen.

Der oberösterreichische Feuerwehrhersteller Rosenbauer ist im Halbjahr nach einem kleinen Verlust zu Jahresbeginn wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Trotz Aufholprozess im zweiten Quartal lag der Konzernumsatz mit 448,1 Mio. Euro leicht unter dem historischen Rekord von 458,0 Mio. Euro im Vorjahr. Das Orderbuch ist mit mehr als einer Milliarde Euro weiterhin gut gefüllt. Zu schaffen macht Rosenbauer ein Materialmangel, da die Konjunkturerholung Lieferketten unter Druck brachte.

Das Periodenergebnis lag von Jänner bis Juni bei 5,5 Mio. Euro, nach 2,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal war das Ergebnis noch mit 0,9 Mio. Euro im Minus gewesen. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg im Halbjahr deutlich auf 9,3 (5,4) Mio. Euro. Der Auftragseingang lag mit 488,2 Mio. Euro über dem Vorjahresvergleich (455,3 Mio. Euro).

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Europweit wieder Nachfrage nach Feuerwehr-Fahrzeugen

Lieferketten unter Druck

Das überraschend schnelle Anspringen der globalen Konjunktur bringe die Lieferketten im Rosenbauer-Konzern unter Druck, erklärte das Unternehmen am Freitag. Wichtige Fertigungsbereiche würden mit Störungen wie schlechten Materialverfügbarkeiten und verspäteten Lieferungen kämpfen. Dank CoV-Liquiditätshilfen an mehreren internationalen Standorten habe man Effekte aus dieser angespannten Versorgungssituation großteils kompensieren können.

In den ersten sechs Monaten habe die Feuerwehrbranche den Auswirkungen der Corona-Pandemie getrotzt und sich weiter stabil entwickelt. Getragen worden sei die Nachfrage nach Feuerwehrtechnik insbesondere durch die entwickelten europäischen Märkte, die unverändert wachsen würden, heißt es. Die globale Feuerwehrbranche folge der allgemeinen Konjunktur erfahrungsgemäß mit mehreren Monaten Abstand und sollte heuer eine Seitwärtsbewegung zeigen. Die Ausschreibungstätigkeit sei im ersten Halbjahr sehr rege gewesen, wobei auch wieder größere Beschaffungen zur Vergabe anstehen würden.

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Durch abgesagte Feuerwehrfeste blieben Aufträge aus

Wetterkapriolen hinterließen Spuren

In Österreich läuft das Geschäft „auf sehr gutem Niveau“, sagte heute Konzernchef Dieter Siegel vor Journalisten. Allerdings merke man schon, dass die Feuerwehrfeste in der CoV-Pandemie ausgefallen seien, wodurch laut einer Studie den Freiwilligen Feuerwehren rund 100 Mio. Euro entgangen seien. Dafür habe es aber Hilfen aus dem staatlichen Entschädigungsfonds gegeben. Die dramatischen Hochwässer hätten bei den Feuerwehren wiederum zu einem erheblichen Verschleiß geführt, hier werde es wohl einen Nachrüstbedarf geben.

Zu den Waldbränden in Südeuropa hielt Siegel fest, dass dies ein „Riesenthema“ sei – auch außerhalb der „klassischen“ Länder. So würden Deutschland und Schweden große Beschaffungsprojekte am Laufen haben. In Südfrankreich sei die Feuerwehr sehr gut ausgerüstet, anders sehe das in Griechenland aus. Die Zukunftsthemen beim Waldschutz seien Früherkennung und eine Vernetzung der Behörden. Mit Afghanistan, wo derzeit gerade die militant-islamistischen Taliban im Vormarsch sind, hat Rosenbauer eigenen Angaben zufolge lediglich Geschäftsbeziehungen über NATO-Bestellungen für die Flughafenfeuerwehr.