„PILOTPROJEKT HYDRO-MOTION“ Wasserstoff Bus
APA/HEINZ ZIEGLER
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Verkehr

Wels testet Wasserstoff-Bus

Die Stadt Wels testet einen Wasserstoff-Bus im täglichen Linienverkehr. Österreichweit erstmalig fahre er mit Treibstoff, der aus grünem Strom erzeugt wird. Für einen serienreifen Betrieb sind allerdings noch etliche Voraussetzungen zu schaffen.

Der Bus, der am Dienstag bei der Technolgiefirma Fronius in Thalheim bei Wels vorgestellt wurde, wird zehn Tage lang in Wels auf der Linie 2 getestet. Die Benützung ist für die Fahrgäste kostenlos. Er ist so leise wie ein Elektrobus, ebenso werden keine Schadstoffe emittiert. Betankt wird er mit Wasserstoff, der von Fronius mit Sonnenstrom erzeugt wird.

160 Kilometer Reichweite

Der Bus könnte mit 37 Kilogramm betankt werden, dann hätte er eine Reichweite von rund 400 Kilometern. Die für Kunden erhältliche Wasserstoff-Tankstelle Solhub von Fronius kann zwar bis zu 200 Kilogramm pro Tag liefern, die für Forschungszwecke ausgelegte Pilotanlage in Thalheim allerdings nur 13 Kilo pro Tag. Die Reichweite beträgt deshalb rund 160 Kilometer. Der Tankvorgang dauert insgesamt nur eine Viertelstunde – etwa so lange wie bei einem Diesel-Bus, aber kürzer als bei einem Bus, der mit Strom aus seinen Batterien betrieben wird.

„PILOTPROJEKT HYDRO-MOTION“ Wasserstoff Bus
Land OÖ/Daniel Kauder
Projekt Hydro Motion, Landesrat Günther Steinkellner beim Betanken des Wasserstoffbusses

Teurer als Diesel

Der Anschaffungspreis des Wasserstoff-Busses beträgt das eineinhalb- bis zweieinhalbfache des Diesels, ähnlich der Preis des Wasserstoffes. Relativiert wird dies allerdings damit, dass die Treibstoffkosten nur einen Teil des Aufwandes für den Betrieb ausmachen, den weitaus größten Anteil hätten die Personalkosten. Beim Ausbau des Öffentlichen Verkehrs sollte deshalb auf autonomes Fahren gesetzt werden, machte der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) aufmerksam.

Mit Wasserstoffbussen könnte eine Dieselflotte 1:1 ersetzt werden, von mit Batterie betriebenen Bussen müssten wegen des zusätzlichen Gewichtes doppelt so viele angeschafft werden, um die gleiche Transportkapazität erreichen zu können. Außerdem wäre man bei den Batterien von Lithium und Kobalt und deren Lieferländern abhängig, gibt der oberösterreichische Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner FPÖ) zu bedenken.