Kremsmüller Industrieanlagenbau außen
laumat.at / Matthias Lauber
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Wirtschaft

Kremsmüller vorzeitig saniert

Der Industrieanlagenbauer Kremsmüller hat sein Insolvenzverfahren rascher abgeschlossen, als geplant. Weil die Geschäfte gut liefen, konnte sich das Familienunternehmen aus Steinhaus bei Wels aus eigener Kraft sanieren.

Zwei Jahre hätte Kremsmüller aus Steinhaus bei Wels (Bezirk Wels-Land) Zeit gehabt, den Gläubigern 25 Prozent der Schulden zurückzuzahlen. Diese Quote wurde Mitte Oktober des vergangenen Jahres vereinbart. Nach insgesamt nur 14 Monaten ist die festgelegte Rückzahlung abgeschlossen, die Quoten können vor der Fälligkeit ausgeschüttet werden.

Rund 1.900 Forderungen meldeten die Gläubiger im Zuge des Sanierungsverfahrens an. Allein bei den Lieferanten hatte Kremsmüller mehr als 110 Millionen Euro Schulden. Am Ende musste der Industrieanlagenbauer 19 Millionen Euro an die Gläubiger ausschütten. In den kommenden Tagen wird dieses Geld im Rahmen einer letzten Einmalquote ausbezahlt, berichtet der KSV 1870 am Montag.

Positive Prognosen bestätigt

Kremsmüller war mit einem missglückten Großprojekt in die Insolvenz geschlittert. Eine Klärschlamm-Trocknungsanlage für die Wien Energie stellte sich als wesentlich teurer als veranschlagt heraus. Aufgrund der CoV-Pandemie verschoben sich zudem wichtige Aufträge, was im Juni 2020 zur Pleite führte. Schon da allerdings war der Ausblick für das oberösterreichische Unternehmen positiv. Das bestätigte sich jetzt.

Die Kremsmüller-Insolvenz war die größte Pleite in Oberösterreich im vergangenen Jahr. Durch das erfolgreiche Sanierungsverfahren konnten knapp 600 Jobs gerettet werden und das Unternehmen kann fortgeführt werden.