Um die geplante Pflegereform ist es ruhig geworden. Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen haben das Thema von der politischen Tagesordnung verdrängt. Die Situation in den Alten- und Pflegeheimen habe sich aber nicht gebessert, im Gegenteil, klagen die Heimbetreiber. Vor allem der Personalmangel sei ein Problem.
„Können nicht mehr länger warten“
Die Caritas betreibt vier Heime in Oberösterreich. Ihr Präsident, Michael Landau, ist nach Linz gereist, um auf die Lage aufmerksam zu machen: „Das ist auch ein Hilferuf. Wir müssen beim Thema Pflege jetzt die Dinge in Bewegung bringen, die Zeit drängt. Wir können nicht mehr länger warten im Hinblick auf die Menschen, die diese Pflege brauchen, und im Hinblick auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.“
Bei seinem Besuch des Seniorenwohnhauses der Caritas am Linzer Froschberg wird er von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) begleitet. Der fordert unter anderem Unterstützung für jene, die Angehörige daheim pflegen: „Da gibt es die Idee des Pflege-Daheim-Bonus. Man kann sicher dort auch beim Pflegegeld noch Maßnahmen setzen. Und wir brauchen aber auch Unterstützungen der Ausbildungssituationen, weil wir noch viel, viel mehr Leute motivieren wollen, in diese Berufe zu gehen.“
„Zeit läuft davon“
Und der Bundesregierung laufe für eine umfassende Pflegereform langsam die Zeit davon, heißt es aus den Heimen. Denn bereits vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sei es fünf vor zwölf gewesen.