Umfrage unter Fußgängern
pixabay/Free-Photos
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Politik

CoV spaltet mehr als Migration

Die CoV-Maßnahmen und das Impfen sorgen für einen viel größeren Riss in der Gesellschaft als die Migrationsfrage. Das zeigt eine Umfrage des Linzer IMAS-Instituts. Die Österreicherinnen und Österreicher fühlen sich demnach in politischer Hinsicht viel stärker gespalten als früher.

Die Österreicherinnen und Österreicher haben der Umfrage zufolge deutlich stärker das Gefühl, dass in der Bevölkerung Gegensätze sichtbar werden. Die Ergebnisse der Befragung wurden am Mittwoch in Kooperation mit dem Raml und Partner Forum präsentiert. 2.010 Personen über 16 wurden im Zeitraum von Mai bis Juli gefragt, ob Österreich ihrer Ansicht nach „in politischer Hinsicht ein gespaltenes Land ist und sich deutliche Gegensätze in der Bevölkerung auftun“. Mehr als jeder Zweite war dieser Meinung. Ein Drittel stimmte nicht zu.

Umfrage – Einschätzung der politischen Lage, Gründe für Spaltung – Tortengrafik, Balkengrafik
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: IMAS

Beim Vergleich mit früheren Erhebungen fällt deutlich ins Auge, wie sehr sich der Eindruck der Spaltung in den vergangenen Jahren verstärkte: 2016 stimmten dieser Einschätzung nur 37 „voll und ganz“ oder zumindest „einigermaßen“ zu, 2017 waren es 48 und zwei Jahre später 47 Prozent, nun ist es mehr als die Hälfte.

Asylthema halb so präsent

Von jenen, die eine Spaltung sehen, kamen 63 Prozent als Ursache als erstes CoV-Themen – von Maßnahmen bis Impfung – in den Sinn, nur 33 Prozent nannten in der offenen Fragestellung den Themenkreis Integration/Asyl/Ausländer. Zum Vergleich: Letzteres war 2017 von 68 Prozent und auch 2019 noch von 50 Prozent genannt worden. 25 Prozent orteten in der aktuellen Umfrage Spaltungsgründe im Komplex Polit-Streit/Korruption. Das Klima- und Umweltthema treibt lediglich für neun Prozent einen Keil in die Gesellschaft, soziale und Genderthemen wurden gar nur von einem niedrigen einstelligen Prozentsatz genannt.

Ausblick optimistisch

Die Umfrage lieferte aber auch einen Lichtblick für die Zukunft: Die Frage „Glauben Sie, dass sich Menschen, die sich aufgrund von gegensätzlichen Meinungen über die Coronavirus-Pandemie voneinander abgewendet haben, nach dieser Krise wieder zusammenfinden werden?“ beantworteten 50 Prozent mit Ja, nur 24 mit Nein, der Rest ließ das offen.