In der kosovarischen Stadt Prizren konnte der 40-Jährige ausgeforscht werden, dort hatte er sich zuletzt mit seinen Kindern aufgehalten. Sein Verschwinden im September 2010 hatte er genau geplant – offenbar weil er geahnt hatte, dass das zu diesem Zeitpunkt laufende Obsorgeverfahren nicht nach seinen Wünschen enden würde. Tatsächlich wurde das Sorgerecht dann der Mutter zugesprochen. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann aber schon mit den Kindern in seine alte Heimat Albanien gereist, dort verlor sich dann die Spur der drei.
Aufenthaltsort nach und nach eingegrenzt
Obwohl der Mann zur Fahndung ausgeschrieben war, blieb er verschwunden. Dass die Mutter nach mehr als einem Jahrzehnt ihre Kinder trotzdem wieder sehen wird, hat sie dem hartnäckigen Vorgehen der Zielfahnder des Landeskriminalamtes zu verdanken. Sie begannen vor zwei Jahren noch einmal intensiv mit Nachforschungen und konnten den Aufenthaltsort des Gesuchten nach und nach eingrenzen. Bei den Ermittlungen war besondere Vorsicht gefragt, denn der Mann sollte nicht darauf aufmerksam werden und neuerlich mit den Kindern untertauchen.
Wiedersehen mit Mutter nach fast elf Jahren
Kosovarische Polizisten konnten ihn aber schließlich im Beisein der oberösterreichischen Beamten festnehmen. Die Kinder waren bei ihm: Die Tochter ist inzwischen 14 Jahre alt, der Sohn 15 Jahre. Sie seien in einer augenscheinlich guten Verfassung gewesen und hätten auch signalisiert, dass sie sich auf Österreich freuen würden, so die oberösterreichischen Fahnder. Nun werden sie nach fast elf Jahren zum ersten Mal wieder ihre Mutter sehen. Der 40-jährige Vater befindet sich derzeit in der kosovarischen Stadt Pristina in Haft und soll nach Österreich ausgeliefert werden. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft wegen Kindesentziehung.