Noch bis Ende Juli ist Haupterntezeit für Waldhonig und Sonnenblumenhonig. Doch obwohl die Bienen genauso fleißig waren wie immer, fällt die Ernte heuer geringer aus. Je nach Höhenlage war die Situation für die Bienen unterschiedlich. Besonders schlecht sei die Waldhonigernte in den höheren Lagen des Böhmerwaldes und Kobernaußerwaldes ausgefallen, sagt Peter Frühwirth, Bienenexperte und Nebenerwerbsimker im Mühlviertel.
Weniger Nahrung
Ähnlich schlecht schaue es beim Blütenhonig aus. Der kühle, regenreiche und windige Mai habe dazu geführt, dass die Bienen weniger ausfliegen konnten. Die Bienen fanden generell weniger Nahrung: Der Raps konnte demnach wegen des schlechten Wetters nicht die sonst übliche Menge an Nektar produzieren. Zudem rechnen die Imker im Herbst mit einem stärkeren Befall der Varroamilbe, die alle zwei bis drei Jahre verstärkt auftritt. Um die Völker dann behandeln zu können, müsse der Honig jetzt rasch abgeerntet werden.
Honig wird teurer
Laut der Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Michaela Langer-Weninger, sind die Honigreserven der letzten Jahre aufgebraucht, Honig wird also teurer werden. Die Rohstoffpreise für das Bienenfutter würden auch von Jahr zu Jahr steigen. Laut Frühwirth dürfte der Preis um 50 Cent bis einen Euro pro Kilo steigen.
Forderung nach Kennzeichnungspflicht
Dass die Honigernte mager ausfällt, bedeutet nicht nur einen Preisanstieg beim heimischen Honig, sondern könnte auch zu mehr Importen führen. Die heimischen Imker verlangen daher zum wiederholten Mal eine Kennzeichnungspflicht bei Honig. Die bisherige Kennzeichnung sage kaum etwas aus. Viel von dem in Europa verkauften Honig komme aus Indien oder China, immer wieder komme es dabei auch zu Fälschungen.