Für einige politische Diskussionen sorgte der Bericht des Landesrechnungshofes über die Umsetzung der Spitalsreform. Kritik gab es in dem Bericht auch für ein Spital, das Leistungen im HNO-Bereich erbracht hat, obwohl es diese Behandlungen laut Gesundheitsplan nicht anbieten hätte dürfen. Es handelt sich um das Krankenhaus Kirchdorf, das gemeinsam mit Steyr das Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum bildet.
Erst im Februar eingestellt
Wichtig ist, festzuhalten, dass alle Behandlungen im Spital in Kirchdorf von einem HNO-Facharzt und absolut vorschriftsmäßig durchgeführt wurden. Es habe sich auch nur um kleinere Eingriffe gehandelt, betont die Oberösterreichischen Gesundheitsholding. Fakt ist aber auch, dass das Krankenhaus Kirchdorf diese Behandlungen nicht hätte durchführen dürfen, weil es dort keine entsprechende Station dafür gibt.
Mehr als 300 Eingriffe wurden in den Jahren 2017 bis 2019 vorgenommen und auch abgerechnet. Das fiel beim Land auf und es gab auch mehrere Ermahnungen der Gesundheitsabteilung, diese Eingriffe einzustellen. Aber erst im Februar dieses Jahres war endgültig Schluss damit.
Eigene Abteilung geplant
Im Hintergrund laufen inzwischen Bemühungen alles auf rechtlich einwandfreie Beine zu stellen. Denn der Bedarf an HNO-Behandlungen sei in der Region Kirchdorf da, wie man an der Nachfrage sehe, so die Gesundheitsholding. Gegen Ende kommenden Jahres könnte es soweit sein: Dann soll das zweite Spital im Pyhrn-Eisenwurzen-Verbund, jenes in Steyr, eine eigene HNO-Abteilung bekommen. Kirchdorf würde dadurch zu einer Außenstelle und dürfe dann auch offiziell und rechtlich einwandfrei HNO-Behandlungen im Krankenhaus durchführen.