Wolf
Michael Pühringer
Michael Pühringer
Chronik

Mögliche Wolfsichtung im Video

Am helllichten Tag begegnet ein Autofahrer in Herzogsdorf (Bezirk Urfahr-Umgebung) am Sonntag einem Wolf, ist er selbst überzeugt. Ein Video zeigt, wie nahe das Tier an der Straße entlangläuft. Der Landesjagdverband vermutet aber, dass es ein Hund war.

Michael Pühringer fuhr Sonntagmittag durch seine Heimatgemeinde, als in der Ortschaft Eidendorf plötzlich ein Tier auf der Straße auftauchte, das er eindeutig für einen Wolf hielt. Der 28-jährige zückte sein Handy und hielt die Begegnung auf einem Video fest, bevor das vermeintliche Raubtier wieder verschwand.

Wolf in Herzogsdorf gesichtet

Der Wolf sei aus einem Kornfeld herausgekommen und habe noch kurz gezögert, sei dann aber doch direkt vor dem Auto über die Straße gelaufen, schildert Pühringer im Gespräch mit der Kronenzeitung. An einen Hund habe er nicht gedacht, "die Beine waren irgendwie zu lang“. Aus dem Auto auszusteigen hätte sich der Mühlviertler nicht getraut. Das Tier sei nicht sonderlich scheu gewesen und habe eher nicht ganz bei Sinnen gewirkt.

Laut Experten ein Hund

Die Aufnahmen habe Pühringer der Polizei weitergeleitet und Jägern gezeigt. Dabei sei bestätigt worden, dass es sich um einen Wolf gehandelt habe. Das Video machte am Dienstag auch unter Experten die Runde. Beim Landesjagdverband allerdings wird derzeit nicht an eine Wolfsichtung geglaubt. Das Tier auf den Aufnahmen „ist zu 90 Prozent ein Hund“, beruft sich Geschäftsführer Christopher Böck im Interview mit dem ORF Oberösterreich auf Wildtierexperten.

Der lange Schweif und die Gesichtsform würden auf einen Hund hindeuten. Vor Ort seien nach der Sichtung auch schon Proben genommen worden, die vorerst nicht darauf schließen ließen, dass ein Wolf in der Gegend unterwegs gewesen sei.

Land sammelt Aufnahmen

Das Land Oberösterreich dokumentiert seit diesem Jahr jede Wolfsichtung auf einer Website. Um zweifelsfrei feststellen zu können, dass wirklich eine Begegnung mit einem Wolf vorliegt, wird um Videos oder Bilder gebeten. Der Wolfsbeauftragte des Landes untersucht diese Aufnahmen dann. Immer wieder ist es in der Vergangenheit zu Verwechslungen mit Wolfshunden gekommen, die dem Wolf täuschend ähnlich schauen können.