MAN Werk Steyr Einfahrt
Team Fotokerschi
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Wirtschaft

Erste MAN-Betriebsversammlung unter Wolf

Bei der Übernahme von MAN-Steyr durch den Investor Siegfried Wolf ist um Mitternacht die Einspruchsfrist bei der Kartellbehörde abgelaufen. Noch ist nicht bekannt, ob es Einsprüche gegeben hat, das Ergebnis soll im Lauf des Tages veröffentlicht werden. Dessen ungeachtet findet Mittwochnachmittag eine Betriebsversammlung im Werk Steyr statt.

Ein Sprecher von Siegfried Wolf hatte zuletzt gemeint, man gehe davon aus, dass die kartellrechtliche Genehmigung des Kaufes nur mehr ein Formalakt sei. Und in diesem Bewusstsein wurde wohl auch für heute die erste Betriebsversammlung angesetzt, an der auch Wolf teilnehmen wird.

Das Management und die Belegschaftsvertretung werden dabei ab 13.30 Uhr über ihre bisherigen Verhandlungen berichten, offene Themen gibt es ja genug. Wie werden die neuen Dienstverträge aussehen, welches Gehalt bedeuten sie und wie sehen die Lösungen für jene aus, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Hier geht es um die Ausgestaltung des Sozialplanes, um eine Arbeitsstiftung, Umschulungen und Altersteilzeitlösungen.

Wolf-Konzept zum Teil schon ausverhandelt

Siegfried Wolf hatte in seinem Konzept vorgesehen, dass 1.400 der derzeit 1.900 Beschäftigten einen Arbeitsplatz haben werden. Vieles ist laut Betriebsrat schon ziemlich weit ausverhandelt, unterschrieben ist aber noch nichts, weil ja die kartellrechtliche Genehmigung noch abzuwarten war und die Übernahme noch nicht rechtgültig abgeschlossen worden ist.

Wenn das erledigt ist, können aber Nägel mit Köpfen gemacht werden. Der derzeitige Plan sieht vor, dass es nach dem dreiwöchigen Betriebsurlaub im August Einzelgespräche mit jedem und jeder Beschäftigten über die weitere Zukunft geben wird. Bis Ende September sollen dann alle wissen, wie es weitergeht.

Auftragsbücher sind voll

Wirtschaftlich, so Arbeiterbetriebsrat Helmut Emler, geht es dem Werk derzeit so gut wie schon lange nicht mehr. Derzeit habe das MAN-Werk den höchsten Auftragsbestand seit sieben Jahren, möglicherweise müsste Steyr jetzt sogar in der Fahrerkabinenfertigung für das Werk in Krakau einspringen. Sollte dass der Fall sein, müsse man sogar 80 bis 100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen.