In Schärding wurde in der Nacht damit begonnen, den Hochwasserschutz aufzubauen, am Sonntagvormittag fiel der Entschluss, den Schutz in vollständiger Höhe zu errichten. Der Parkplatz Schiffsanlegestelle, sowie der Leonhard-Kaiser-Weg sind für den gesamten Verkehr gesperrt. Am späteren Sonntagnachmittag wurde auch die Alte Innbrücke gesperrt. 6.000 gefüllte Sandsäcke liegen bereit. Laut Prognose des Hydrographischen Dienstes wird der Fluss in der Nacht auf Montag auf 7,25 Meter anschwellen.
Die Feuerwehr in Schärding musste in den frühen Morgenstunden des Sonntags einen Fischer beim sogenannten Pramspitz retten, der in seinem Auto von Wassermassen eingeschlossen war.
Bangen an der Salzach
In Ach im Innviertel befürchtet man, dass Wassermassen aus dem Bundesland Salzburg den Pegelstand der Salzach weiter ansteigen lassen, am Sonntagvormittag trat der Fluss über seine Ufer.

Laut Bürgermeister Martin Zimmer und den Prognosen des hydrografischen Dienstes können bis zu sieben Meter Pegelstand erreicht werden, dann würde die Salzach weitläufig in den Ort vordringen. Laut Prognose vom Sonntagnachmittag sollte der höchste Stand bei 6.25 Meter liegen.
Prognose des Hydrographischen Dienstes
Der Hydrographische Dienst des Landes geht in seiner Prognose davon aus, dass der Pegel des Inn in Schärding maximal auf bis zu sieben Meter ansteigen kann, was auch der Höhe des Hochwasserschutzes entspricht. Beim Hochwasser 2013 ist der Inn in Schärding auf 10,57 Meter angestiegen.
Steigende Pegel an der Donau
Auch an der Donau sollen die Wasserstände weiter steigen, das Maximum sollte in der Nacht auf Montag erreicht werden. In der Stadt Linz rechnet man mit einem Höchststand von 6,8 Meter. Während des Hochwassers 2013 stieg der Donaupegel in Linz auf 9,27 Meter. Die Abgänge zur Donau und die Zufahrten zur Oberen Donaustraße und dem Jahrmarktgelände wurden gesperrt.
Schutztafeln sollten hoch genug sein
Mobile Hochwasserdämme werden entlang der Donau aufgestellt, was laut Hydrographischem Dienst auch Überschwemmungen verhindern sollte. In Grein soll die Donau 10,45 Meter (Hochwasser 2002 14,94 Meter) und in Mauthausen 6,20 Meter (Hochwasser 2002 8,81 Meter) erreichen. In Achleiten werden 6,30 Meter (Hochwasser 2013 10,11 Meter) prognostiziert.
Probleme auch im Bezirk Perg
In Saxen (Bezirk Perg) kann es laut Bezirkshauptmann Werner Kreisl dazu kommen, dass die Donau B3 überschwemmt. Nachdem der Machlanddamm auf ein hundertjähriges Hochwasser ausgerichtet ist, erwartet Kreisl keine größeren Probleme.
Der Zivilschutzalarm in Saxen blieb auch am Sonntagnachmittag noch aufrecht, weil dort das Wasser weiterhin über den Donaubegleitdamm strömt. Die Donau laufe auch über den Radweg, der natürlich gesperrt sei, und von dort in unbewohntes Gebiet, das aber niemand betreten dürfe, sagte Kreisl im Interview mit dem ORF Oberösterreich.
Höchststand in Steyr 5,6 Meter
In Steyr heulten in der Nacht die Sirenen, weil die Enns über ihre Ufer zu treten droht, Ennskai und Ortskai sind gesperrt. Bis Sonntagvormittag hat die Enns den Ennskai aber noch nicht erreicht.
Auch in Steyr sollen die Pegel noch steigen, man hofft aber ohne größere Schäden davonzukommen. Beim Pegel Steyr Ortskai / Enns wurde der Höchststand Sonntagvormittag mit 5,6 Meter erreicht. Während des Hochwassers 2002 wurden 10,4 Meter gemessen.
Im Bezirk Steyr-Land waren 14 Feuerwehren wegen Überflutungen im Einsatz, weil die Steyr Samstagabend eine alarmierende Durchflussmenge erreicht hatte.
Mure auf B145 abgegangen
Am Traunsee zwischen Traunkirchen und Ebensee ging in der Nacht auf Sonntag eine Mure ab und verschüttete die B145. Laut Bezirkspolizeikommando Gmunden bleibt die Straße bis auf weiteres gesperrt, ein Geologe muss den Hang untersuchen.
Straßensperre ignoriert und steckengeblieben
Die Feuerwehr Traunkirchen (Bezirk Gmunden) hat am Sonntagnachmittag das Auto einer 34-jährigen Frau aus dem Schlamm, den eine Mure hinterlassen hatte, geborgen. Die Frau war mit ihrem Gatten und zwei Kleinkindern im Auto auf der Salzkammergutstraße (B145) von Ebensee Richtung Traunkirchen unterwegs und missachtete die Straßensperre. Laut eigenen Angaben versuchte sie den vermurten Streckenabschnitt mit 50 km/h zu passieren, blieb aber stecken. Zwölf Feuerwehrleute zogen den Pkw zurück auf die Fahrbahn. Es wurde niemand verletzt.

In Bad Ischl sorgten Murenabgänge und übergelaufene Bäche für Verklausungen und vollgelaufene Keller. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Feuerwehren im Dauereinsatz
Laut Landesfeuerwehrkommando gab es vom Samstagnachmittag bis Sonntagfrüh 150 Feuerwehreinsätze. Bis Sonntag 12.00 Uhr sollen noch einmal 80 Einsätze dazugekommen sein, 1.200 Einsatzkräfte damit beschäftigt, unter anderem Keller und Unterführungen auszupumpen, Vermurungen zu beseitigen, Absperrungen zu errichten, umgestürzte Bäume zu beseitigen und Hochwasserschutzbauten zu errichten.
Videoreporter gesucht
Sollten Sie ein spektakuläres Video der Wetterkapriolen und ihrer Folgen gemacht haben, lassen Sie uns bitte als Videoreporter daran teilhaben. Mehr dazu in Werden Sie ORF OÖ Videoreporter