Coronavirus

Spitäler machen sich für Impfung stark

„Entscheidend ist, dass sich die Leute impfen lassen“, diesen Satz hört man in den Spitälern immer öfter. Man gehe man davon aus, dass Covid-19 zu einem Teil des Spitalalltags werde. In der Debatte über eine Impfpflicht gehen die Meinungen noch auseinander: „Vorerst nicht nötig“, hieß es vom Land OÖ, „ja, vor allem in Hochrisikobereichen“, so Experten.

Eine Impfpflicht soll es in Oberösterreich vorerst nicht geben. Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) verwies darauf, dass die Impfbereitschaft in den heimischen Spitälern ohnehin groß sei und man weiterhin auf Aufklärung, Information und Motivation setze. Mehr in Debatte über Impfpflicht im Gesundheitswesen (ooe.ORF.at).

Infektiologe Gattringer über CoV-Impfungen

Infektiologe Rainer Gattringer spricht über eine mögliche CoV-Impfpflicht im Gesundheitsbereich, die Lockerung der Maßnahmen und die Delta-Variante.

Manche Experten, wie der Epidemiologe Gerald Gartlehner, haben sich schon für eine Coronavirus-Impfpflicht im Gesundheitsbereich ausgesprochen. Gartlehner sagte in der Fernsehsendung „Oberösterreich heute“, dass es auch jetzt bereits möglich sei als Arbeitgeber einen gewissen Impfschutz von den Mitarbeitern einzufordern, „vor allem in Hochrisikobereichen, wo es nicht nur darum geht, wo sich die Person selber schützt sondern vor allem die schützt, die ihr anvertraut worden sind“.

CoV wird Teil des Krankenhausalltags

Man brauche mindestens eine Durchimpfungsrate von drei Viertel der Bevölkerung, so Tilman Königswieser vom Salzkammergutklinikum am Mittwoch. Und selbst dann werde das Coronavirus wohl Teil des Krankenhausalltags bleiben.

Wir sind es ja gewohnt mit sehr infektiösen, mit Tuberkulose, mit der jährlichen Influenzawelle der Grippewelle, und wir haben jetzt eben eine Infektionskrankheit mehr, auf die wir aufpassen müssen", so Königswieser, der auch Mitglied des Landeskrisenstabs ist.

Kinderarzt und ärztliche Leiter des Salzkammergut Klinikums sowie Mitglied des Krisenstabes, Tilman Königswieser im Interview
ORF
Tilman Königswieser

Es haben letztes Jahr „33 Fälle gereicht, dass die Oberösterreichischen Krankenhäuser sagen ‚Jetzt müssen wir aufpassen, wir wissen nicht was kommt‘“. Man habe viel Erfahrung gesammelt. Mit einer hohen Impfbereitschaft könne man zuversichtlich sein, das in den Griff zu bekommen, so Königswieser, der auch Mitglied des Landeskrisenstabes ist. In einen Modus ohne Covid-19 werde man nicht mehr zurückgehen, „aber wir werden lernen, damit zu leben“.

Land setzt auf Gurgeltests

Ab kommender Woche kann auch in Oberösterreich als CoV-Test gegurgelt werden. Das Land OÖ bietet damit als zweites Bundesland nach Wien diese kostenlose Testmöglichkeit an. Gestartet wird ab kommender Woche mit Linz, Gmunden und Vöcklabruck. Mit Blick auf den Herbst sei es wichtig, schon jetzt alle möglichen Schritten zu setzen, um ein neuerliches Ansteigen der Infektionszahlen, auch im Zusammenhang mit der hochansteckenden Delta-Variante, einzudämme, heißt es vom Land Oberösterreich und der Stadt Linz. Lesen Sie mehr in Oberösterreich startet mit Gurgel-Tests (ooe.ORF.at).