Chronik

Pilotprojekt zur Anstellung pflegender Angehöriger

Das Pilotprojekt zur Anstellung pflegender Angehöriger beginnt in Oberösterreich mit August bzw. September. 30 Angehörige beeinträchtigter Kinder und Jugendlicher erhalten eine Basisausbildung und ein auf ein Jahr befristetes Angestelltenverhältnis.

Das Pilotprojekt verstehe sich als Ergänzung zu den bestehenden Angeboten und lasse sich in weiteren Schritten auch auf andere Zielgruppen ausweiten, so Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ. Mit dem Projekt sollen negative Folgen der vor allem von Frauen erbrachten unentgeltlichen Pflegearbeit – wie Altersarmut oder Abhängigkeit vom Ehepartner – hintangehalten werden. „Mit dem Pilotprojekt zur Anstellung betreuender Angehöriger setzen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein in Sachen Pflege“, sagte Gerstorfer.

Individuell erstellter Betreuungsplan

Im Rahmen dieses Anstellungsverhältnisses werden Betreuungsleistungen von 25 bis 30 Wochenstunden auf Basis eines individuell erstellten Betreuungsplanes erbracht. Fachkräfte leiten und begleiten die betreuenden Angehörigen, die – parallel zur Anstellung – die Ausbildung zur Alltagsbegleitung absolvieren müssen.

Sie werden nach dem Kollektivvertrag Sozialwirtschaft in der Verwendungsgruppe 4 entlohnt, das bedeutet je nach anzurechnender Vorerfahrung ein Bruttogehalt ab 1.965,70 Euro. Als finanzieller Beitrag zur Betreuung werden 50 Prozent des Pflegegeldes eingehoben. Das vorerst 13 Monate laufende Projekt mit veranschlagten Gesamtkosten von rund 857.000 Euro wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Modell aus dem Burgenland

Oberösterreich orientierte sich am Modell des Burgenlandes, wo seit Herbst 2019 pflegende Angehörige angestellt werden. Für Wien hatte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ankündigt, etwas Ähnliches schaffen zu wollen.