Chronik

Auto fährt in Personengruppe vor Stift

In St. Florian (Bezirk Linz-Land) ist laut Polizei am Sonntag ein 86-jähriger Mann mit seinem Wagen in eine Personengruppe vor dem Stift St. Florian gefahren. Neun Menschen wurden leicht verletzt, vier erlitten schwere, eine Frau sogar lebensgefährliche Verletzungen.

Der Unfall ereignete sich laut Polizei kurz nach 10.30 Uhr direkt vor dem Eingang des Augustiner Chorherrenstiftes. Der Lenker, ein 86-jähriger Mann, hatte die Kontrolle über seinen Pkw verloren und fuhr in eine Personengruppe bei einem Marktstand. Laut dem Bürgermeister Bernd Schützeneder wird dieser Markstand nur einmal im Jahr aufgebaut, um Obst und Gemüse aus der Region zu verkaufen. Die Menschen, unter denen auch mehrere Pilger gewesen sein sollen, hatten offenbar die Gelegenheit genutzt, um Obst zu kaufen.

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Bilder nach Fahrt in Personengruppe in St. Florian
team fotokerschi
Bilder nach Fahrt in Personengruppe in St. Florian
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Unfallstelle
TEAM FOTOKERSCHI
Unfallstelle vor Stift
Matthias Lauber
Unfallstelle vor Stift
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Unfallstelle vor Stift
Matthias Lauber
Unfallstelle vor Stift
Matthias Lauber
Unfallstelle vor Stift
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Bilder nach Fahrt in Personengruppe in St. Florian
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Überwiegend Menschen über 50 Jahren waren bei dem Unglück betroffen, so Einsatzleiterin Claudia Engertsberger vom Roten Kreuz Enns. Eine 21-Jährige, die als Marktverkäuferin arbeitete, war die Jüngste unter den Verletzten.

Eine Frau in Lebensgefahr

Ein Mann erlitt eine offene Oberschenkelfraktur, andere mussten mit Becken- und Schädelverletzungen sowie Schnitt-und Schürfwunden medizinisch versorgt werden. Am Nachmittag wurde bekannt, dass eine Frau lebensgefährliche Verletzungen erlitten hat. Engertsberger konnte kurz mit dem 86-Jährigen sprechen: „Er war unter den leicht verletzten Personen – und war sehr zerkirscht“.

Der ganze Ort ist betroffen, so Schützeneder in einer ersten Reaktion: „Wir sind alle etwas unter Schock, meine Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Angehörigen.“ Wie er waren auch viele Gemeindebürger im Stift beim Gottesdienst und sahen auf dem Weg zur Agape das Unglück.

Zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz

Zahlreiche Rettungskräfte – zwei Notärzte, neun Rettungswagen mit Sanitätern und Ärzten sowie drei Feuerwehren mit insgesamt 50 Helfern waren im Einsatz. Drei Ärzte, die zufällig den Gottesdienst besucht hatten, eilten als erste Mediziner den Verletzten zu Hilfe. Das UKH Linz, die Kepler Uniklinik, das Krankenhaus in Steyr und das Klinikum Wels wurden für die Versorgung der Verwundeten angesteuert.

Das Kriseninterventionsteam war ebenso alarmiert worden. Ein Teil der Notfallseelsorger hielt sich bei der Rot-Kreuz-Ortsstelle auf, da immer wieder Menschen sich nach möglichen betroffenen Angehörigen erkundigten, hieß es.

Warum der 86-Jährige die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat, war noch nicht bekannt. Er soll in den nächsten Tagen befragt werden, so ein Polizeisprecher Sonntagabend.