Bilder von der Protestaktion für den Ausbau der S10 in Rainbach
Gernot Ecker
Gernot Ecker
Verkehr

Demonstration für Ausbau der S10

In Rainbach im Mühlkreis wurde Montagfrüh demonstriert. Eine Bürgerinitiative verlieh mit einem Protestspaziergang im Ortszentrum der verkehrsgeplagten Gemeinde ihrer Forderung eines Ausbaus der der Mühlviertler Schnellstraße (S10) Nachdruck.

Die Ankündigung von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), alle großen Straßenbauprojekte der Asfinag evaluieren zu lassen, sorgt für Proteste, so auch im Mühlviertel. In Rainbach im Mühlkreis gingen die Menschen für eine Sache auf die Straße. Sie fordern den – ihrer Ansicht nach – längst überfälligen Ausbau der Mühlviertler Schnellstraße. Derzeit rollen laut Angaben der Rainbacher Initiative rund 8.000 Fahrzeuge täglich auf der Bundesstraße durch den kleinen Ort zwischen Freistadt und der Grenze zu Tschechien. Jedes dritte Fahrzeug soll ein Lastwagen sein.

„Es geht nichts weiter“

Aus Sicht der Rainbacher gehe bei der Umweltverträglichkeitsprüfung nichts weiter. Schon im November vergangenen Jahres fand die entsprechende Verhandlung statt, auf den Bescheid, ob der Ausbau der S10 umweltverträglich ist, wartet man noch immer. Zuletzt hatte die zuständige Ministerin Leonore Gewessler zum Unmut der Rainbacher angekündigt, alle großen Straßenbauprojekte nochmals im Hinblick auf den Klimaschutz prüfen zu wollen.

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Nun ist die Geduld der Rainbacher offenbar zu Ende. Sie wählen bei ihrer Protestaktion nicht den Weg der üblichen Blockade einer Straße, sondern benutzten ständig zwei Fußgängerübergänge und brachten damit den Verkehr durch den Ort völlig zum Erliegen. An der Protestaktion waren mehr als 100 Menschen beteiligt.

Stau bei Rainbach
ORF
Innerhalb kürzester Zeit hat die Aktion in Rainbach einen langen Stau ausgelöst

Ausbau für 2023 geplant

Seit mehr als 50 Jahren plant die Politik eine Nord-Süd Verbindung von Linz über Freistadt an die tschechische Grenze. Das erste Teilstück der Mühlviertler Schnellstraße ging 2015 in Betrieb und endet nördlich von Freistadt. Das zweite, knapp acht Kilometer lange Teilstück bis in den Norden von Rainbach steht vor dem Baubeginn. Der letzte wichtige Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung wird jetzt im Juli erwartet.

Die geplante Route der S10

Auf diesem Video der Asfinag ist die geplante Trasse der S10 von Freistadt bis in den Norden von Rainbach zu sehen-

Laut Autobahnbetreiber Asfinag ist der Ausbau der S10 für 2023 geplant. 2027 soll das mehr als sieben Kilometer lange Teilstück von Freistadt-Nord bis nördlich von Rainbach fertig sein. Es soll dann vor allem das Gemeindezentrum von Rainbach aber auch die Ortschaft Vierzehn entlasten.

Autobahn auf tschechischer Seite 2025 fertig

Dann bleibt aber noch der letzte sechs Kilometer lange Abschnitt bis zur Grenze, wo Tschechien mit der Autobahn nach Prag schon 2025 fertig sein wird. Dann droht noch einmal deutlich mehr Schwerverkehr durch den Norden des Mühlviertels zu rollen. Der Lückenschluss auf österreichischer Seite soll laut Asfinag-Planungen 2030 abgeschlossen sein. Ob dieser Plan aufgeht, weiß derzeit aber niemand. Denn auch das Versprechen, parallel zur S10 auch die Summerauerbahn nach Tschechien auszubauen, hielten die verschiedenen Verkehrsministerinnen und -minister nicht.