Birgit Gerstorfer
Land OÖ/Denise Stinglmayr
Land OÖ/Denise Stinglmayr
Politik

Birgit Gerstorfer zieht Zwischenbilanz

Nach fünf Jahren als Soziallandesrätin zieht Birgit Gerstorfer Bilanz und gibt einen Ausblick. Demnach pocht die SPÖ-Oberösterreich-Chefin auf die Erhöhung ihres Budgets nach der Landtagswahl, unter anderem um die Pflegesituation in den Griff zu bekommen.

Rund 660 Millionen steuerbares Budget habe sie derzeit zur Verfügung, dieses müsse aber Jahr für Jahr erhöht werden, um den immer größer werdenden Pflegebedarf decken zu können, meint Gerstorfer. Die Pflegeoffensive seit 2019 habe zwar bereits einiges in Gang gebracht – etwa die Möglichkeiten der Teilzeitausbildung, des Lehrgangs Junge Pflege für Jugendliche nach der Pflichtschule oder eine verkürzte Ausbildung – doch gerade wegen der Pandemiezeit gäbe es Abwanderungstendenzen aus dem Pflegeberuf, so Gerstorfer.

Suche nach Ausbildungswilligen

„Wir brauchen Angebote für das bestehende Personal, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Angebote für ausbildungswillige Menschen durch eine Verbesserung der finanziellen Absicherung während der Ausbildung und wir brauchen ganz sicher jeden und jede in Oberösterreich, die Interesse an der Ausbildung hat oder auch wieder zurückzukehren“, fasst die Soziallandesrätin die derzeitige Situation zusammen.

Reihe von Neuerungen

Auf ihre Fahnen heftet sie sich die digitalisierte Pflegedokumentation, die ab Herbst eine Arbeitsentlastung und einen besseren Überblick zum Patientenwohl bringen soll, sowie ein Pilotmodell, bei dem 30 Angehörige, die Kinder pflegen, zur Absicherung angestellt werden.

In Umsetzung sind außerdem der Ausbau weiterer Frauenhausplätze und jener der Hilfsprojekte für Kinder und Jugendliche plus ein Demenzkompetenzzentrum im Zentralraum in den kommenden sechs Jahren. Ein Spezialheim, das etwa zur genaueren Medikation einen Arzt im Haus hat, sowie in Achterform angelegte Gänge, um ungehindertes Gehen für mehr Wohlbefinden zu ermöglichen, was speziell bei Demenz ein großes Thema sei.

Kritik der FPÖ

In vielen Bereichen des Sozialressorts habe es trotz ständiger Budgeterhöhungen keine Verbesserungen gegeben. So würden etwa die Angebote für Tagesbetreuung und auch für mobile Dienste stagnieren, reagiert FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr auf die Zwischenbilanz von Birgit Gerstorfer.