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ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Chronik

100 Menschen in Oberösterreich vermisst

In Oberösterreich gelten 100 Menschen als vermisst. Die Fälle gehen bis ins Jahr 1968 zurück, so das Landeskriminalamt. Beim Durchforsten alter Akten kommt es immer wieder zu Treffern und aus jahrelanger Ungewissheit wird ein gelöster Fall.

Allein im letzten Jahr wurden 1.340 Menschen in Oberösterreich abgängig gemeldet, 14 blieben verschwunden. Das sind keine Ausnahmen: Jedes Jahr bleiben durchschnittlich zehn Vermisste abgängig. Ungelöste Fälle wie diese werden aktuell vom Landeskriminalamt erneut bearbeitet.

Winzige Details wichtig

Die Akten werden auf neue Anhaltspunkte durchforstet. Vermisstenfahnder überprüfen, ob alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und machen sich auf die Suche nach Hinweisen, die vielleicht übersehen wurden. „Es ist eine Puzzlearbeit“, schildert Margit Kaltenberger von der Abteilung Fahndung im Landeskriminalamt im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich. Auch winzige Details seien wichtig, „weil das wieder ein Ansatz sein könnte, für weitere Ermittlungen“.

Kontakt zu Angehörigen

Gerade deshalb sei der Kontakt zu den Familien der Abgängigen so wichtig. Für sie ist so eine Situation besonders belastend und die Betreuung durch die Ermittler hat häufig auch einen psychologischen Effekt. Gerade im Umfeld der Vermissten lassen sich manchmal auch neue Ermittlungsansätze finden, die eine Spur ergeben können.

Chancen durch DNA-Abgleich

Alte Fälle werden häufig auch mit neuen Möglichkeiten in der Ermittlungsarbeit doch noch gelöst. Dazu gehören DNA-Untersuchungen. Ein Abgleich des Erbguts löste auch den Fall eines seit zwölf Jahren vermissten Mühlviertlers. Die Spur des damals 51-jährigen Reichenthalers führte zu einer bisher unbekannten Leiche in Spanien. Ein DNA-Vergleich brachte Gewissheit.