Frau in blauer Montur zieht eine Spritze auf
APA/EXPA/Johann Groder
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Coronavirus

Impfbereitschaft soll gesteigert werden

60 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sind zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft, jetzt aber lässt die Impfbereitschaft nach. Das Land will jetzt das Impfen einfacher machen und sozusagen näher zu den Menschen bringen.

Vor kurzem schien es noch unmöglich, aber jetzt gibt es tatsächlich mehr Impfstoff als Impfwillige. So wären bis 24. Juli noch 83.000 freie Termine und Impfdosen vorhanden. Das Land baut jetzt das Impfangebot aus, will so die Impfbereitschaft vor allem bei jungen Menschen, Migrantinnen und Migranten steigern.

Pop-Up-Impfstationen und Plakataktionen

Ab Mittwoch wird zum Beispiel im Einkaufszentrum Passage mitten in Linz geimpft. Dort wird der Impfstoff Johnson & Johnson ohne Anmeldung verimpft, das heißt eine Spritze reicht zur Vollimmunisierung. Zum Einsatz kommen dabei sogenannte Pop-Up-Impfstationen. Auch Plakataktionen in Ordinationen und Spitälern und gezielte Informationen für junge Menschen und Migranten sollen dazu führen, dass sich mehr eine Spritze geben lassen. Zusätzlich wird aktuell ein Modell für mobile Impfteams erarbeitet.

Mehr regionale Initiativen

„Wir wissen, dass viele Menschen in den Einkaufszentren sind. Wir probieren das jetzt einmal mitten in Linz aus, sind aber auch schon in guten Gesprächen mit der PlusCity. Es sind aber auch andere Einkaufszentren willkommen, sagt Landeshauptmannstellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP). Auch regionale Initiativen von Gemeinden und Lehrlingsimpfungen sollen forciert werden.

Keine Belohnungen geplant

Falls die veränderte Impfstrategie nicht zum gewünschten Ziel, werden weitere Maßnahmen überlegt. Eine Belohnung in welcher Form auch immer werde es für das Impfen in Oberösterreich aber nicht geben. „Wir gehen den Weg der Bundesregierung“, die derzeit keine Gutscheine oder sonstige Goodies plane, stellte Haberlander klar.

15 neue Infektionsfälle seit Donnerstag

Der Krisenstab des Landes hat für Oberösterreich von Donnerstag auf Freitag 15 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. 120 aktuelle Infektionsfälle waren beim Krisenstab registriert. 488 Personen waren in Quarantäne.

Zehn Covid-19-Patienten wurden in Krankenhäusern behandelt, sechs von ihnen auf Intensivstationen. 1.757 Menschen sind seit Ausbruch der Pandemie bis zu diesem Zeitpunkt im Zusammenhang mit dem Virus SARS-CoV-2 verstorben.

736,529 Personen haben in Oberösterreich die erste Impfdosis erhalten, 513,640 bereits beide Impfungen.

Coronavirus-Ampel auf grün

Auf „grün“ steht bereits seit Donnerstag die Coronavirus-Ampel in Oberösterreich. Das Risiko sich anzustecken gilt derzeit also als „sehr gering“ – genau wie in den Bundesländern Steiermark, Kärnten, Salzburg und Tirol, so der Krisenstab des Landes. Der Rest Österreichs ist gelb-grün gefärbt.