Balkon
laumat.at/Matthias Lauber
laumat.at/Matthias Lauber
Chronik

Balkonsturz ohne gerichtliche Folgen

Seit bei einem Wohnhaus in Lenzing (Bezirk Vöcklabruck) der Balkon abgebrochen ist, hat die Staatsanwaltschaft Wels ermittelt. Jetzt wurden die Ermittlungen gegen den Wohnungsbesitzer eingestellt. Der Balkon wäre auch mit Holzstützen abgestürzt.

Als der Balkon aus den 60er Jahren am sonnigen Ostermontag in die Tiefe stürzte, standen auf ihm gerade eine 55-Jährige, ihre Tochter, der Enkel und eine Freundin. Die Großmutter überlebte den Absturz nicht. Sie starb wenige Stunden später im Krankenhaus. Die beiden anderen Frauen überstanden das Unglück schwer verletzt. Nur der vierjährige Bub kam fast unbeschadet davon. Gegen den Besitzer der Wohnung wurde daraufhin wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, weil er die zwei Holzstützen des Balkons zuvor entfernt hat.

Balkon
laumat.at/Matthias Lauber
Abgestürzter Balkon in Lenzing

Der Beschuldigte rechtfertigte sich, der Vorbesitzer habe ihm gesagt, die Stützen seien nur Zierde gewesen. Ein Sachverständiger bestätigte im Ermittlungsverfahren, dass der Balkon auch mit Stützen abgestürzt wäre und dass sie den Absturz bestenfalls gedämpft hätten, berichtet auch die Kronen Zeitung (Freitagausgabe).

Balkon falsch errichtet

Der Grund für den Einsturz liegt vielmehr in einem Baufehler in den 60er Jahren. Damals baute die Baufirma Betoneisen falsch ein, die die Konstruktion an der Hauswand hätten halten sollen. Sie wurden außerdem in zu geringem Umfang eingefügt. Darum wurden die Ermittlungen gegen den Wohnungsbesitzer jetzt eingestellt. Weil es auch die Baufirma nicht mehr gibt, wird dieses Unglück kein gerichtliches Nachspiel haben.