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Zehn Prozent weniger Umsatz bei Intersport

Die Intersport Austria Gruppe hat im ersten Halbjahr 2021 knapp zehn Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet. Grund dafür seien die langen und mehrmaligen Schließungen – insbesondere in der Ski-Saison.

Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein leichtes Umsatzplus erwartet, berichtete das Unternehmen am Donnerstag in einer Aussendung. Zum Halbjahr 2021 könne man davon ausgehen, dass ein Großteil der Krise geschafft sei. Bike, Wandern, Fitness, Running und Stand-Up-Paddeling sowie das Wintergeschäft sollen für gute Umsätze sorgen. „Voraussetzung, der Handel und die Grenzen bleiben geöffnet – aber hier haben wir eine klare Erwartung an die politischen Entscheider: mit 3G dürfen Lockdowns und Grenzschließungen nicht mehr Teil des Corona-Maßnahmenpakets sein“, sagte Geschäftsführer Thorsten Schmitz.

Fahrräder als Umsatztreiber

Der Bereich Bike sei für das Unternehmen der größte Umsatztreiber. Im ersten Halbjahr konnte der Umsatz mit Bikes im Vergleichszeitraum 2020 um 20 Prozent gesteigert werden. Insgesamt wurden in ganz Österreich rund 40.000 Bikes verkauft. Der E-Bike-Sektor sei überproportional gewachsen, aber auch im Bereich der Kinderbikes und der analogen Mountainbikes hätte es ein starkes Wachstum gegeben. „Förmlich explodiert“ sei die Nachfrage nach Gravelbikes, einer Mischung aus Mountainbike und Rennrad. Es seien aber österreichweit noch Bikes in allen Kategorien verfügbar. Für die kommenden Jahre sieht Intersport im Bereich Bike eine ähnliche Entwicklung.

Wachstum bei Running und Outdoor

Neben dem Bikesektor seien die Bereiche Running (+30 Prozent) und Outdoor (+ 40 Prozent) stark gewachsen. Die Österreicher hätten vermehrt zu Wanderschuhen, Rucksäcken, Outdoorbekleidung, Campingartikeln sowie Produkten rund um das Thema Wassersport gegriffen. Dazu Geschäftsführer Thorsten Schmitz: „Wir werden in diesem Sommer mehr als 10.000 Stand-Up-Paddeling-Boards verkaufen, was eine Steigerung von 80 Prozent bedeutet.“

Der Fokus auf Aktiv-Urlaube in Österreich komme dem Sportartikelhändler zugute und spiegle sich in steigenden Verkäufen im Outdoorbereich. Insgesamt sehe Intersport aber aktuell zwei Strömungen: Auf der einen Seite gebe es ein stark gestiegenes Bewusstsein für Sport und Bewegung bei den Österreichern. Auf der anderen Seite würden aber die Kids und Jugendlichen und auch die über 65-Jährigen teilweise unter starkem Bewegungsmangel leiden.

104 Händler mit 3.700 Mitarbeitern

Die Intersport Austria Gruppe umfasst aktuell 104 selbstständige Intersport-Händler mit 3.700 Mitarbeitern an über 280 Standorten in Österreich. 2020 lag der Gesamtumsatz bei 560 Mio. Euro. Erst kürzlich haben heimische Händler bei Intersport Austria wieder das Ruder übernommen. Der Sporthändler-Verbund Intersport Deutschland hat die Genossenschaftsanteile am Österreich-Geschäft an heimische Intersport-Mitglieder verkauft.