Parov Stelar
Jan Kohlrusch
Jan Kohlrusch
Kultur

Parov Stelar im Museum

Der international erfolgreiche Musikproduzent und DJ Parov Stelar stellt erstmals als bildender Künstler in einem Museum aus. Seine Gemälde sind ab Freitag im Linzer Francisco Carolinum zu sehen.

So haben seine Fans und Kunstinteressierte Parov Stelar noch nie gesehen. In seiner Heimatstadt Linz präsentiert der als Marcus Füreder geborene 25 großformatige Gemälde. Neu ist dieses Metier für den 46-Jährigen Oberösterreicher nicht. Füreder studierte Malerei und Grafik an der Kunstuniversität Linz. Die Musik kam erst später dazu. „Ich bin ein Maler, der vor 20 Jahren zu musizieren angefangen hat“, erläuterte er bei einer Presseführung am Donnerstag. Allein im Coronavirus-Krisenjahr samt Kultur-Lockdown schuf der Künstler mit der Doppelbegabung 70 Bilder.

Ängste der Vergangenheit

Schon bisher gestaltete Füreder seine CD-Cover und Bühnenshows selbst. Unter dem Titel „PAROV STELAR. I’ll be back soon“ zeigt er bis 15. September höchst expressive Bilder und auch digitale Arbeiten aus den vergangenen eineinhalb Jahren. Sie liefern tiefe Einblicke in das Seelenleben des Linzers.

Ausstellungsansicht „Parov Stelar. I’ll be OK soon“
OÖ Landes-Kultur GmbH, Michael Maritsch

In seinen Werken habe er sich unter anderem mit Ängsten seiner Vergangenheit befasst und gleichzeitig eine Hommage an seine Mutter geschaffen. Margit Füreder war ebenfalls bildnerisch tätig und prägend für seine künstlerische Laufbahn. Die Titel einiger Bilder sind mit „hello mom!“ an sie gerichtet oder nehmen Bezug, wie bei „I am not afraid“ oder „Black widow“. Sie zeigen Szenen aus dem Familienalltag und Selbstporträts.

„Musiker, der halt malt“

Die Ausstellung wurde nicht lange vorbereitet, sondern kam eher im Eilverfahren zustande. In nur fünf Wochen war sie auf die Beine gestellt. Dabei war Marcus Füreder für den Direktor der OÖ Landes-Kultur GmbH anfangs ein gänzlich Unbekannter, gibt Alfred Weidinger zu. „Ich war damit der einzige der 300 Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter der Gmbh!“. Auch der Künstlername Parov Stelar sei ihm kein Begriff gewesen. Entsprechend gering seien seine Erwartungen gewesen. „Naja, ein Musiker, der halt malt“, habe er sich gedacht.

Ausstellungsansicht „Parov Stelar. I’ll be OK soon“
OÖ Landes-Kultur GmbH, Michael Maritsch

Ein Besuch im Atelier habe Weidinger dann aber überwältigt: „Ein Künstler, der malt, was er gerade erlebt und was ihn beschäftigt. Ich bin super happy über die Ausstellung“. Umgekehrt fühlte sich Parov Stelar von Weidinger offenbar sofort durchschaut: „Was meine Therapeutin in 15 Jahren nicht geschafft hat, wusste er nach zwei Minuten“.

Internationales Interesse

Mit seiner Musik ist Marcus Füreder mittlerweile international bekannt und erfolgreich. Dass seine erste Ausstellung in Linz stattfindet, ist für Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) keine Selbstverständlichkeit. „Parov Stelar ist wie wenige Österreicher musikalisch ein Weltkünstler, er hätte überall ausstellen können“. Es habe auch Anfragen anderer Häuser gegeben.

Ausstellungsansicht „Parov Stelar. I’ll be OK soon“
OÖ Landes-Kultur GmbH, Michael Maritsch

Trotz seines ersten Auftritts als Maler bleibt Stelar seinen Fans auch musikalisch erhalten. Die nächsten Auftritte finden beim Szene Openair am 29. Juli am Alten Rhein in Lustenau und beim Nova Rock Encore am 11. September im Stadion Wiener Neustadt statt.